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(15.12.2015)

Die National Express Rail GmbH (NX) ist nach der Prüfung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) unter Beachtung der Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts (OLG) München für die Übernahme der S-Bahn-Verkehre in Nürnberg ausreichend finanziell leistungsfähig. NX soll daher den Zuschlag für die Nürnberger S-Bahn-Leistungen erhalten. Nach derzeitigem Stand des Vergabeverfahrens wird NX den Betrieb im Dezember 2018 aufnehmen. Eine Entscheidung ist auch in einem weiteren Vergabeverfahren im Raum Nürnberg, dem Dieselnetz Nürnberg, gefallen. Hier soll der bisherige Betreiber DB Regio auch weiterhin die derzeit unter dem Markennamen „Mittelfrankenbahn“ geführten dieselbetriebenen Strecken im Nürnberger Umland bedienen.


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Am 17.09.2015 hat das OLG München den Beschluss der Vergabekammer Südbayern zum Vergabeverfahren S-Bahn Nürnberg aufgehoben und entschieden, dass die BEG die finanzielle Leistungsfähigkeit von NX erneut prüfen muss. Nach der Rechtsauffassung des OLG München darf die BEG bei der Prüfung aus formalen Gründen die finanziellen Sicherheiten der britischen Muttergesellschaft nicht berücksichtigen, sondern ausschließlich die finanzielle Leistungsfähigkeit der deutschen National Express Rail GmbH.

Die BEG hat daraufhin eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, die finanzielle Leistungsfähigkeit von NX unter Beachtung der Rechtsauffassung des OLG München zu analysieren. „Die Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ergab, dass die finanzielle Leistungsfähigkeit von NX bei Berücksichtigung der Vorgaben des OLG München zu bejahen ist. Infolgedessen hat die BEG mit heutigem Schreiben an die unterlegenen Bieter angekündigt, NX den Zuschlag für die S-Bahn-Verkehre in Nürnberg erteilen zu wollen“, erläutert Johann Niggl, Geschäftsführer der BEG. Neben den heutigen S-Bahn-Strecken von Nürnberg nach Bamberg, Hartmannshof, Altdorf, Neumarkt, Roth und Ansbach gehören dazu auch die geplante S-Bahn-Verlängerung über Ansbach hinaus nach Dombühl und der heutige Allersberg-Express (zukünftige S5). Der endgültige Zuschlag kann wegen der Einspruchsmöglichkeiten der unterlegenen Bieter frühestens am 04.01.2016 erfolgen.

Im europaweiten Vergabeverfahren „Dieselnetz Nürnberg“ konnte DB Regio erneut den Wettbewerb für sich entscheiden. Nach Auslaufen des bisherigen Vertrags im Juni 2019 tritt der im Wettbewerb vergebene Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit von zwölf Jahren in Kraft. DB Regio setzt dann zusätzliche neue Fahrzeuge ein, die insbesondere auf den stark nachgefragten Strecken im direkten Umfeld von Nürnberg die Sitzplatzkapazitäten signifikant erhöhen. Die neuen Fahrzeuge sind selbstverständlich barrierefrei und mit modernster Antriebstechnik ausgerüstet.

Das Dieselnetz Nürnberg ist neben der S-Bahn traditionell ein wesentliches Standbein des SPNV im Ballungsraum rund um Nürnberg, aber auch im weiten Umfeld. Bereits 2008 konnten die Verkehrsleistungen des Dieselnetzes Nürnberg erfolgreich im Wettbewerb vergeben werden. „Gewinner war damals DB Regio. Unter der Markenbezeichnung „Mittelfrankenbahn“ konnte das Unternehmen mit neuen Fahrzeugen, einem von der BEG ausgeweiteten Angebot und schon bald auch mit einer überdurchschnittlichen Betriebsqualität punkten“, stellt Niggl fest.

Mit der Neuausschreibung der Verkehrsleistungen hat die BEG das bewährte Betriebskonzept weitgehend unverändert belassen. Um jedoch dem neugeordneten Fahrplan zwischen Nürnberg und Bayreuth/Hof Rechnung zu tragen, hat die BEG das Angebot auf den Strecken von Nürnberg nach Neuhaus und Simmelsdorf-Hüttenbach bereits zum 13. Dezember 2015 angepasst. Hierdurch ergeben sich z. T. deutlich verbesserte Anschlüsse, sowohl im Expressnetz als auch im Dieselnetz Nürnberg. Dieses Angebot wird mit der Inbetriebnahme des Dieselnetzes Nürnberg im Juni 2019 mit einer geringfügigen Leistungsausweitung weitergeführt. Zusätzlich wurden die Strecken Roth – Hilpoltstein, Pleinfeld – Gunzenhausen und Wicklesgreuth – Windsbach ins Dieselnetz Nürnberg integriert. Die elektrisch betriebene Linie Nürnberg – Neustadt (Aisch) (– Markt Bibart) wurde bis auf einzelne Züge aus dem Netz herausgenommen. Sobald die Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen ein tragfähiges Infrastrukturkonzept vorlegen können, beabsichtigt der Freistaat Bayern, auch auf der Strecke Gunzenhausen – Wassertrüdingen Verkehrsleistungen im Takt zu bestellen. Dazu werden die Züge, die bislang nur zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen pendeln, bis zum Fuße des Hesselbergs nach Wassertrüdingen durchgebunden.

Der neue Betreiber muss zudem am Qualitätsmesssystem der BEG teilnehmen. Damit prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Sauberkeit, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Fahrgast-information im Zug, die Servicequalität des Sicherheitspersonals und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Auch gelten hohe Anforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Anschlusssicherung, Störfallmanagement und Echtzeit-Fahrgastinformation.

Auch beim Dieselnetz Nürnberg kann der endgültige Zuschlag wegen der Einspruchsmöglichkeiten der unterlegenen Bieter frühestens am 04.01.2016 erfolgen. Eine Broschüre mit detaillierten Informationen und Streckenkarte zum Wettbewerbsprojekt „Dieselnetz Nürnberg“ kann unter hier heruntergeladen werden.

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