(28.10.2013)
Wenn blinde und sehbehinderte Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen, stoßen sie immer wieder auf Hindernisse. Viele Betroffene scheuen aus diesem Grund eine Fahrt mit dem Zug. Gemeinsam mit den Blinden- und Sehbehindertenvereinen NRW hat die Deutsche Bahn (DB) diesen Personenkreis heute zu einem Training am Hauptbahnhof Düsseldorf eingeladen, um langfristig Berührungsängste bei dem Thema „Bahnfahren" abzubauen.
„Mit der Schulung möchten wir den Teilnehmern die Möglichkeit geben, im Bahnhof, im DB Reisezentrum sowie im Zug die barrierefreien Ausstattungsmerkmale speziell für blinde und sehbehinderte Menschen kennen zu lernen", erklärte Ellen Engel-Kuhn, Leiterin Kontaktstelle für Behindertenangelegenheiten der DB. Seit Jahren unternimmt die Deutsche Bahn große Anstrengungen, um mobilitätseingeschränkten Menschen eine selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen.
„Wir begrüßen diese Aktion der Deutschen Bahn sehr. Eine selbstbestimmte Mobilität ist ein Recht behinderter Menschen und für ihre gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft unabdingbar", erläuterte Gerd Kozyk, Leiter der Fachgruppe Umwelt/Verkehr/Mobilität der Blinden- und Sehbehindertenvereine NRW. „Die sukzessive Herstellung von Barrierefreiheit in Einrichtungen der Deutschen Bahn trägt dazu bei und damit zu einer Erhöhung der Lebensqualität seheingeschränkter Menschen."
Bei einem Rundgang im Bahnhof und DB Reisezentrum wurde den Teilnehmern gezeigt, wo und wie blinde und sehbehinderte Reisende Angebote und Informationen sowie die Wege zu den wichtigsten Zielen im Bahnhof finden. Taktile Leitsysteme, kontrastreiche Informationstafeln und Aufzüge mit taktilen Bedienelementen sowie Sprachausgabe mit Orientierungshinweisen sind hierfür nur einige Beispiele. Bei der Mitfahrt zum Flughafen Köln/Bonn und der Begehung eines ICE der 2. Generation stellte die Deutsche Bahn auch hier die barrierefreien Ausstattungsmerkmale für blinde und sehbehinderte Nutzer in diesem modernen, kürzlich umgebauten Zug des Fernverkehrs vor. So verfügen diese Züge über ein taktiles Leitsystem u. a. mit taktilen Fußbodenleisten, Orientierungspiktogrammen und Sitzplatznummern in Brailleschrift. Darüber hinaus sind Trittstufen und Glastüren besser gekennzeichnet. Für die Fahrgastinformation wurden TFT-Monitore mit einem verbesserten Schriftkontrast im Einstiegsbereich und Deckenbildschirme in den Großraumwagen installiert.