(11.07.2013)
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert, verbessert gemeinsam mit DB Regio Allgäu-Schwaben die Ausstattung der Fahrzeuge beim Fugger-Express. Seit Inbetriebnahme der Neufahrzeuge vom Typ ET 440 haben die mangelnden Gepäckablageflächen für wiederholte Kritik bei Fahrgästen, Mandatsträgern und Fahrgastverbänden gesorgt. Auch die BEG hat sich von Anfang an mit Nachdruck für einen Einbau zusätzlicher Ablagen eingesetzt. DB Regio hat nun zugesagt, die ET 440 mit weiteren Gepäckablagen auszurüsten. Fritz Czeschka, Geschäftsführer der BEG: „Wir haben DB Regio in mehreren Gesprächen zu einer vertragskonformen Nachrüstung der Gepäckablagen aufgefordert. Wir freuen uns, dass die Fahrgäste des Fugger-Expresses künftig von einer deutlich verbesserten Fahrzeuginnenausstattung profitieren."
Darüber hinaus können sich die Fahrgäste auch auf eine Erweiterung der Sitzabstände in den ET 440 freuen. Derzeit haben einige Bereiche im Fahrzeug besonders enge Sitzabstände. Pro Triebwagen kann durch einen Ausbau von vier Einzelsitzen der Sitzabstand bei insgesamt 48 Sitzen von bislang 750 mm auf 830 mm erweitert werden. Mehr Sitzplätze können aus Kapazitätsgründen nicht ausgebaut werden. Die BEG finanziert diesen Umbau. Die Beschaffung und Ausgestaltung der Fahrzeuge ist grundsätzlich Aufgabe der Verkehrsunternehmen, da sie auch die kompletten Fahrgeldeinnahmen behalten. So liegt es im Interesse der Betreiber, die bestmögliche Qualität zu bieten. Während die BEG in jüngeren Ausschreibungen Mindestvorgaben auch zum Sitzplatzabstand macht, war dies bei der Ausschreibung des Fugger-Express-Netzes noch nicht der Fall: Czeschka: „Wir erwarten, dass die Verkehrsunternehmen im Interesse der Fahrgäste handeln und eine kundenfreundliche Ausstattung anbieten. Bedauerlich, dass DB Regio diese Philosophie beim Fugger-Express nicht konsequent umgesetzt hat. Ich freue mich umso mehr, dass wir die Kritikpunkte nun gemeinsam mit DB Regio aus der Welt schaffen können."
Die Umbaumaßnahmen sollen nach Angaben von DB Regio voraussichtlich im Spätherbst beginnen und werden etwa drei Monate dauern. Die BEG erwartet, dass der Einbau der Gepäckablagen und die Erweiterung der Sitzabstände ohne negative Auswirkungen auf das bestellte Verkehrsangebot erfolgen.
Aufgrund der kontinuierlich steigenden Fahrgastnachfrage beim Fugger-Express stehen BEG und DB Regio außerdem in Verhandlungen über eine Ausweitung der Sitzplatzkapazitäten. Die Umlaufpläne für den vorhandenen Fahrzeugpark sind bereits so angepasst, dass eine spürbare Kapazitätserweiterung durch weitere Umlaufoptimierungen auch vor dem Hintergrund der knappen Fahrzeugreserve nicht zu erreichen ist. Daher hat die BEG bei der zuständigen DB Regio ein Angebot angefordert, um nachfragekritische Verkehrsleistungen in der Hauptverkehrszeit zu verstärken. Czeschka: „Sobald uns das Angebot der DB vorliegt, werden wir dieses auf seine Umsetzbarkeit hin prüfen – auch vor dem Hintergrund immer knapper werdender Finanzmittel."