(09.03.2012)
„Mit der Anschaffung von 14 Niederflurstraßenbahnen für Erfurt und Nordhausen sind wir unserem Ziel eines attraktiven und barrierearmen öffentlichen Personennahverkehrs ein großes Stück näher gekommen. Gleichzeitig investieren wir in Verknüpfungspunkte der verschiedenen Verkehrsträger. Das Umsteigen zwischen Eisenbahn, Straßenbahn und Bus wird erleichtert. Park & Ride-Plätze ermöglichen den Umstieg vom Individualverkehr. So entsteht für Thüringen ein leistungsfähiges, öffentliches Nahverkehrsnetz", sagte heute (09.03.2012) der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, in Erfurt. Der Verkehrsminister übergab an den Vorstand der Erfurter Verkehrsbetriebe (EVAG), Myriam Berg, den Genehmigungsbescheid für die Inbetriebnahme eines Straßenbahntriebwagens vom Typ ‚Combino Erfurt Classic' aus dem letzten Lieferlos des Herstellers Siemens.
„Thüringen hat auch für 2012 erneut ein Landesprogramm zur Förderung von Investitionen im öffentlichen Personennahverkehr aufgelegt. Für den Ausbau des ÖPNV – auch in Jena, Gera und anderen Städten und Landkreisen – stehen dieses Jahr wieder knapp 37 Millionen Euro zur Verfügung", so Carius weiter. Die bis 2012 gelieferten 14 Niederflurstraßenbahnen wurden von den Stadtwerken Nordhausen und der Stadt Erfurt gemeinsam bestellt. Die Investition von knapp 29 Millionen Euro wurde mit gut 20 Millionen Euro durch das Verkehrsministerium gefördert. Zwölf Stadtbahnwagen werden in Erfurt eingesetzt. Zwei Bahnen wurden für Nordhausen angeschafft.
In Erfurt ist nach Angaben der EVAG die Umstellung des Stadtbahn-Fahrzeugparks auf die barrierefreie Niederflurtechnik abgeschlossen. Seit 1994 wurden 64 moderne Niederflurfahrzeuge angeschafft. Begonnen wurde auch mit der Einrichtung von Außenansageanlagen für sehgeschädigte Fahrgäste.
Mit Hilfe von Bundesmitteln konnte in den vergangenen Jahren die Erfurter Straßenbahn zu einer modernen Stadtbahn ausgebaut werden. Neue Stadtteile wurden dabei angebunden und das Netz grundhaft ausgebaut. Insgesamt haben Bund und Land bisher knapp 100 Millionen Euro bereitgestellt. Neben dem Netzausbau wurde auch in eine moderne Fahrgastinformation und ein rechnergestütztes Betriebsleitsystem investiert, das beispielsweise die vorrangige „Grün"-Schaltung für den ÖPNV ermöglicht.