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(12.12.2012)

Die Matterhorn Gotthard Bahn hat ihre Depots und Werkstätten im Glisergrund (rund 2 km westlich des Bahnhofs Brig) modernisiert und ausgebaut. Erforderlich wurde dieser Ausbau durch die Einführung der neuen Triebzüge (Typ Shuttle und KOMET (KOmfortablerMEterTriebzug)), welche veränderte Anforderungen an den Unterhalt stellen. Im Unterschied zu Einzelfahrzeugen werden diese festen Kompositionen für den Unterhalt im Normalfall nicht getrennt. Die Erweiterung der Depots und Werkstätten im Glisergrund, inklusive der neuen Unterflurhebeanlage, die erste Anlage dieser Art in der ganzen Schweiz, konnte heute offiziell abgeschlossen und dem Betrieb übergeben werden.


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Die Depots und Werkstätten der Matterhorn Gotthard Bahn waren bis anhin auf Einzelfahrzeuge ausgelegt, d.h. Wagen und Lokomotiven wurden einzeln über eine Schiebebühne in das Depot (Einstellplatz) und in die Werkstätten (bspw. in die Malerei) überführt. Der nun schon seit einigen Jahren anhaltende Trend zu fixen Kompositionen (Triebzüge wie der Zermatt Shuttle oder der 3- oder 4-teilige KOMET) hat den Bedarf hervorgerufen, den Unterhalt neu an ungetrennten Fahrzeugen durchzuführen. Die neuen Triebzüge, welche feste Kompositionen bilden, werden im Normalfall für den Unterhalt nicht getrennt, dies war jedoch bis anhin mittels aufwendigem Trennungsprozess notwendig.

Im Jahr 2009 wurde mit der Planung des Projektes „Erweiterung Depots und Werkstätten Glisergrund" begonnen. Das 1. Teilprojekt, betreffend Depot Ost, konnte 2011 umgesetzt und die neue Unterflurdreh-Anlage (für den Unterhalt der Räder) in Betrieb genommen werden. In diesem Jahr wurde nun das 2. Teilprojekt, jenes im Depot West mit Einbau einer Unterflurhebeanlage umgesetzt und damit konnte das Projekt abgeschlossen werden. Rund CHF 10.5 Mio. wurden in die Modernisierung investiert. Im Depot West wurde die bestehende Pendelzug-Remise mit einem Anbau von 25 x 25 Meter erweitert. Diese neue Halle ist über die Schiebebühne mit der Werkstätte verbunden, als Verbindungsglied dient ein neu eingebauter 16-Tonnen-Kran.

Arbeiten auf drei Ebenen
Zwei bestehende Gleise wurden neu mit einer Dach-Arbeitsgalerie ausgestattet. Diese ermöglicht es nun, sehr effizient auf drei Ebenen an einer ganzen Komposition zu arbeiten.
• Von der untersten Ebene aus können Unterhaltsarbeiten an Drehgestellen und Triebwerken, sowie an allen anderen Komponenten, welche im Unterbau der Triebzüge angeordnet sind, durchgeführt werden
• Die mittlere Ebene, eine Art Hochperron, ermöglicht den Einstieg in den Zug. Diese wird genutzt um Arbeiten der Instandhaltung im Inneren des Zuges (Passagierabteile, Einstiege, WC, etc.) durchzuführen.
• Auf der Dach-Arbeitsgalerie (höchste Ebene) können Unterhaltsarbeiten auf dem Dach der Züge, wie bspw. an Lüftungs- und Klimaanlagen, vorgenommen werden.

Die Unterflurhebeanlage die den KOMET abheben lässt
Die neue Unterflurhebeanlage, Teil des Gesamtprojektes macht es möglich, Drehgestell-Wechsel an den Triebzügen (KOMET, Shuttle) vorzunehmen ohne die Wagen trennen zu müssen. Dadurch kann einerseits der Unterhalt effizienter durchgeführt werden und es reduziert sich die Werkstatt-Standzeiten der Fahrzeugflotte. Die Anlage ist im Untergeschoss montiert und besteht aus fünf Hebeständen, die einen Triebzug innert weniger Minuten auf eine Höhe von bis zu 1,78 Metern hochheben kann. Neben dem Drehgestell-Wechsel kommt die Anlage auch für den Wechsel von anderen Komponenten im Unterbau der Fahrzeuge in Gebrauch. Die Anlage mit den fünf Hebeständen besteht aus rund 80 Tonnen Stahl. Ein Hebestand nimmt ca. den Raum von 5.8 x 4.0 x 3.7 Metern im Kellergeschoss ein. Sechs Sattelschlepper waren im Einsatz um die Anlage von Rheine (Deutschland) nach Brig zu liefern und die Montage im Glisergrund dauerte etwa acht Wochen.

Eine Neuheit in der Schweiz
Bei der neuen Unterflurhebeanlage handelt es sich um die allererste Anlage dieser Art in der Schweizer Bahnlandschaft. Andere Bahnen können zwar auch bereits ganze Triebzüge anheben, sie verwenden dazu jedoch Hebeböcke. Der grosse Vorteil dieser neu montierten Unterflurhebeanlage ist, dass diese bei nicht Gebrauch einfach in das Untergeschoss gesenkt werden kann und die ganze Fläche der Halle zu anderen Zwecken verwendet werden kann.

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