(07.12.2012)
Die DB Regio NRW hat den Bau einer neuen Werkstatt auf dem DB-Gelände in Köln-Deutz begonnen. In den Neubau investiert DB Regio NRW über 12 Millionen Euro. Bereits ab Ende 2013 sollen dort die Fahrzeuge aus dem sogenannten „Kölner Dieselnetz" instand gehalten werden.
„Wenn wir ab Dezember 2013 als alter und neuer Betreiber das Kölner Dieselnetz bedienen, soll der Neubau pünktlich abgeschlossen sein", sagt Peter Alsbach, Sprecher und Leiter des Verkehrsbetriebs Rheinland der DB Regio NRW. „Vor allem zukünftige Neufahrzeuge werden in der modernen Werkstatt gut aufgehoben sein."
DB Regio NRW hatte die Ausschreibung für den Betrieb des Netzes ab Ende 2013 für die Dauer von 20 Jahren gewonnen. Zum „Kölner Dieselnetz" gehören sieben Regionalbahn-Linien im Kölner Umland, zum Beispiel die Oberbergische Bahn und mehrere Linien durch die Eifel.
Arbeiten auf und unter den Fahrzeugen
Insgesamt haben in der dreigleisigen Werkstatt fünf Fahrzeuge gleichzeitig Platz. „Unser Ziel ist es, die Fahrzeuge so schnell wie möglich wieder bereit für ihren regulären Einsatz auf der Schiene zu machen", so Alsbach. „Neben einem eingespielten Werkstatt-Team ist dazu auch eine gut durchdachte Werkstatteinrichtung nötig, für die wir Sorge tragen."
Um auf dem Zugdach arbeiten zu können, wird eine moderne Dacharbeitsbühne an der Hallendecke montiert: Sobald der Zug bereitsteht, kann die Bühne nahezu spaltfrei an das Fahrzeug herangefahren werden. Dies ist wichtig, damit sich die Mitarbeiter in der Höhe sicher bewegen können. Ein weiterer Vorteil: Die Arbeitsbühne erstreckt sich seitlich über die komplette Zuglänge, die je nach Fahrzeugtyp zwischen 54 und 80 Metern liegt. Das erleichtert den Zugang zu allen Bereichen und spart somit wertvolle Zeit. Die Arbeitsbühne ist so platzsparend konzipiert, dass parallel auch an allen anderen Zugteilen gearbeitet werden kann.
Um rund um den Zug das Arbeiten in ergonomisch optimaler Position zu gewährleisten, ist der Hallenboden insgesamt um rund einen halben Meter abgesenkt. Für Arbeiten an der Fahrzeugunterseite wird die neue Werkstatt mit leistungsfähigen Hebebockanlagen ausgerüstet, mit denen die bis zu rund 140 Tonnen schweren Züge angehoben werden können. Dies ist zum Beispiel nötig, wenn die sogenannten „Power Packs", die Antriebseinheiten unter dem Zug, geprüft, repariert oder ausgetauscht werden müssen.
Energiesparendes Heizsystem
Um die 5.039 m² große Halle an kalten Tagen möglichst energiesparend zu beheizen, wird eine Deckenstrahlheizung installiert, die nach dem Prinzip der Sonne funktioniert: Strahlungswärme erwärmt den Raum ähnlich wie die Sonnenstrahlen und sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme. Es müssen keine übertemperierten Luftmengen bewegt werden, so dass bei einem behaglicheren Wärmeempfinden Energie und Kosten gespart werden. Einzig wenn die Fahrgestelle der Züge mit Schnee und Eis bedeckt sind, kann es in den Arbeitsgruben ungemütlich werden. Sie werden daher mit zusätzlichen Heizungen ausgestattet, die bei Bedarf zugeschaltet werden können.