(22.05.2012)
Die SBB investiert bis 2023 rund eine Milliarde Franken in eine moderne, effiziente und sichere Instandhaltung ihrer Züge. Derzeit modernisiert sie für 20 Millionen Franken die Serviceanlage Oberwinterthur, wo die Züge der Zürcher
S-Bahn und der SBB-Tochter Thurbo gewartet werden. So konnten kürzlich zwei Hallengleise mit Dacharbeitsbühnen für die Wartung der neuen SBB Regio Dosto in Betrieb genommen werden – weitere Ausbauten folgen.
Der Standort Oberwinterthur hat sich zum Kompetenzcenter für die Instandhaltung der Züge der S-Bahn Zürich und der SBB-Tochter Thurbo entwickelt: Der Betrieb der Serviceanlage startete vor rund zwei Jahrzehnten mit rund 80 Mitarbeitenden, welche die Instandhaltung der damals eingesetzten einstöckigen Pendelzüge sowie der 115 DPZ-Kompositionen der ersten S-Bahn-Fahrzeug-Generation übernahmen. Mit dem Erfolg der Zürcher S-Bahn, die heute mehr als 400'000 Fahrgäste pro Tag befördert, mussten die Kapazitäten erhöht, neue Züge beschafft und ältere Züge modernisiert werden (s. Kasten). Diese müssen täglich professionell und zuverlässig gewartet werden, damit die Zürcher S-Bahn ihre Kundinnen und Kunden sicher und pünktlich ans Ziel bringen kann.
150 Meter lange Dacharbeitsbühne
Das Flottenwachstum bedeutet für die SBB, auch laufend in eine effiziente und zeitgemässe Instandhaltungsinfrastruktur für ihre Flotte zu investieren: Entsprechend wurden in der Serviceanlage Oberwinterthur in den vergangenen rund acht Monaten zwei bestehende Hallengleise mit einer 150 Meter langen Dacharbeitsbühne ergänzt, damit die Instandhaltung der neuen SBB Regionalverkehr-Doppelstockzüge noch effizienter erfolgen kann und die Züge ein Maximum an Zeit auf den Schienen sind. So sind speziell jene Komponenten im Dachbereich wie Kompressoren, Klimageräte, Fahrzeugbatterien oder Stromabnehmer besser zugänglich und können somit auch einfacher gewartet werden. Mit den Hallenkranen für Traglasten von bis zu 1,2 Tonnen und den Dacharbeitsplattformen lassen sich zudem alle diese Komponenten auf der ganzen Länge des Zuges schnell und effizient tauschen – ohne dabei das Fahrzeug umstellen zu müssen.
Nachhaltiges Facelifting der Anlage
Aktuell stehen in Oberwinterthur bis Ende 2012 weitere Ausbauschritte bevor: einerseits der Einbau einer Drehgestellwechseleinrichtung und eines weiteren Dacharbeitslaufstegs, anderseits die Errichtung einer neuen Logistikhalle, um die wachsende Zahl von Komponenten und Teilen der neuen Fahrzeuggenerationen zeitgemäss zu bewirtschaften. Die Gleisanbindung der Halle über die heutige Drehscheibe – sie kann gebaut werden, ohne neues Land zu beanspruchen – ermöglicht dabei eine durchgängige Transportkette für Drehgestelle von und nach den SBB-Industrie-werken in Yverdon und Olten. Schliesslich erhält die bestehende Serviceanlage auch ein Facelifting: mit einem neuen Dach sowie einer energieeffizienten Hallenbeleuchtung für eine sichere Instandhaltungstätigkeit in der Nacht.