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(10.07.2013)

Um die roten Züge in Zukunft effektiver und umweltschonender von Graffiti-Schmierereien befreien zu können, hat DB Regio NRW in Düsseldorf eine moderne Graffitientfernungsanlage errichtet. In den Bau investierte das Unternehmen insgesamt 1,4 Millionen Euro.


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„Mit der neuen Graffitientfernungsanlage halten wir die Umweltbelastung durch Graffitis so gering wie möglich", sagt Michael Kolberg, Leiter des DB Regio-Werkes in Düsseldorf. „Durch ein spezielles Filtersystem und eine Abwasserbehandlung können Rückstände aus Lacken und Reinigungsmitteln erstmals für eine umweltverträgliche Entsorgung aufbereitet werden."

Graffiti-Lacke belasten die Umwelt

Leider beschädigen die Farben, die die Sprayer benutzen, nicht nur den Fahrzeuglack, sondern sind auch eine Belastung für die Umwelt. Sie sind in der Regel sehr schwer abbaubar und lassen sich zudem nur chemisch entfernen. Es gibt daher besondere Umwelt- und Gesundheitsvorschriften für die Beseitigung solcher Verschmutzungen. Die mit der Reinigung betrauten Mitarbeiter werden für ihren Einsatz speziell geschult.

Bei der Reinigung wird zunächst ein spezielles Reinigungs-Gel auf die verschmutzen Stellen aufgetragen und so auf die Spraylacke einwirkt. Dabei ist besondere Eile geboten. Denn in den ersten 24 Stunden lassen sich die Sprühlacke am besten entfernen. Dann haben sich die in den Sprays enthaltenen Lösungsmittel noch nicht auf dem Untergrund festgesetzt. Nach einer Einwirkzeit von einigen Minuten, wird die sogenannte Schmutzflotte – die Mischung aus Lackresten und Reinigungsmitteln - mit Wasser abgespült. Das Gemisch fließt in eine Gleisauffangwanne, von der aus es automatisch in eine Filteranlage weitergeleitet wird. Hier werden groben Farbbestandteile mithilfe eines Papierfilters vom Wasser getrennt. Das Filtrat wird der bauseitigen Abwasserbehandlung der Außenreinigungsanlage zugeführt und dort aufbereitet. Das Schmutzwasser ist dann derart gesäubert, dass eine Einleitung in den städtischen Schmutzwasserkanal erfolgen kann.

Damit genügend Frischluft in die Anlage strömt, ist die Bauweise offen gestaltet. So ist eine natürliche Belüftung gegeben und auf eine energieintensive Ventilation kann verzichtet werden.

Kostenintensive Reinigung

Mehr als 100.000 Quadratmeter Graffiti mussten allein im letzten Jahr von den Zügen der DB Regio NRW entfernt werden. Kostenpunkt: rund 1,7 Millionen Euro. Nicht nur der intensive Personaleinsatz, die speziellen Reinigungsmittel und mitunter sogar Ersatzteile verursachen Kosten, sondern auch die Ausfallzeiten der zu reinigenden Züge.

„Die Entfernung von Graffitis ist zwar aufwendig, aber wichtig", erklärt Kolberg. „Die Schmierereien sind in der Regel unästhetisch und vermitteln den Fahrgästen ein Gefühl der Unsicherheit. Zudem sinkt in Zügen, die einen unsauberen Eindruck machen, häufig die Hemmschwelle, sodass weitere Verschmutzungen die Folge sind." Weiterer Grund: Mitunter verdecken die Graffitis die Wagenkennzeichnungen, die bahnintern zum Beispiel bei Sicherheitsprüfungen wichtig sind.

Um eine kosten- und zeitintensive Graffitientfernung möglichst im Voraus zu vermeiden, hat DB Regio NRW derzeit 223 Fahrzeuge vorsorglich mit einer unsichtbaren Beschichtung aus sogenanntem „Tutoprom" versehen. Neufahrzeuge werden seitens des Fahrzeugherstellers mit verbesserten Oberflächenbeschichtungen ausgeliefert. Diese Schutzschicht wirkt abweisend auf Graffiti-Farben, die sich nicht mehr in den Fahrzeuglack „einbrennen" können. So lassen sich die aufgesprühten Schmierereien leichter und umweltfreundlicher mit üblichen Reinigungsmitteln abwaschen.

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