(03.07.2012)
Die Verkehrsunternehmen im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) beförderten 2011 rund 590 Millionen Fahrgäste. Das sind 10 Millionen mehr als 2010. Auch das Defizit wurde verbessert - vor allem dank höheren Einnahmen. Der vom Kantonsrat genehmigte Rahmenkredit wurde erneut nicht ausgeschöpft. Der Kostendeckungsgrad stieg auf 62 Prozent.
Die Rechnung 2011 schliesst besser ab als erwartet. Gegenüber dem Vorjahr sank die Kostenunterdeckung um 8.8 Millionen auf 351.9 Millionen Franken. Ursachen hierfür waren die steigende Nachfrage sowie eine Tarifanpassung, die beide zu höheren Verkehrserträgen führten. Zudem wurden im vergangenen Jahr nur punktuelle Angebotsausbauten vorgenommen, weshalb der Aufwand weniger stark anstieg. Sämtliche Faktoren trugen schliesslich dazu bei, dass sich der Kostendeckungsgrad auf 62 Prozent verbesserte.
Steigende Fahrgastzahlen bei Tag und Nacht
Auch im letzten Jahr stieg die Anzahl Fahrgäste im ZVV. Die Verkehrsunternehmen transportierten rund 590 Millionen Fahrgäste, was einem Anstieg von knapp 1.7 Prozent entspricht. Allein die Zürcher S-Bahn verzeichnete 2.5 Millionen zusätzliche Fahrgäste. Im letzten Jahr wurde zudem eine neue Rekordmarke gebrochen: Erstmals überquerten täglich mehr als 400'000 Personen mit der S-Bahn die Stadtgrenze von Zürich. Auch in der Stadt Zürich stieg die Nachfrage auf hohem Niveau weiter an. 1.1 Millionen zusätzliche Fahrgäste waren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Der Aufwärtstrend setzte sich auch beim ZVV-Nachtnetz mit einer Zunahme von 5 Prozent fort.
Fahrplanwechsel im Zeichen des Trams Zürich-West
Die grösste Neuerung im Netz des ZVV stellte die Eröffnung der neuen Tramlinie in Zürich West dar. Die damit verbundenen Anpassungen im Netz der Stadt Zürich standen beim Fahrplanwechsel im Dezember 2011 im Zentrum. Gleichzeitig wurde in verschiedenen weiteren Regionen das Bus-Angebot optimiert und ausgebaut. Bei der Zürcher S-Bahn sind die Ausbaumöglichkeiten bis zur Eröffnung der Durchmesserlinie und der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn im Juni 2014 aufgrund der ausgelasteten Infrastruktur gering. Trotzdem konnten vor allem im Raum Winterthur kleinere Angebotsausbauten umgesetzt werden.
Weitere Entwicklung der S-Bahn abhängig von FABI
Die Nachfrage auf dem Netz der Zürcher S-Bahn steigt überdurchschnittlich schnell. Zwar ermöglichen die DML und 4. Teilergänzungen bis 2018 einen markanten Angebotsausbau, doch auf einigen Strecken werden bereits wieder Kapazitätsengpässe bestehen. Besonders stark betroffen ist der Korridor Winterthur–Zürich. Daher besteht eine hohe zeitliche Dringlichkeit, dass die Entlastung dieses Korridors in den ersten Ausbauschritt der Bundesvorlage über die künftige Finanzierung der Bahninfrastruktur (FABI) aufgenommen wird. Damit kann die Leistungsfähigkeit der Zürcher S-Bahn als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs im Metropolitanraum Zürich gewährleistet werden.