(18.06.2012)
Im Rahmen des Ausbaus der Strecke Hannover-Uelzen hat Siemens von der DB Netz AG den Auftrag erhalten, modernste Leit- und Sicherungstechnik zu installieren. Kernstück des Auftrags ist die elektronische Stellwerks- Unterzentrale (ESTW UZ) Celle mit fünf weiteren dezentralen Stellwerken. Die erste Inbetriebnahme ist für Sommer 2014 geplant.
Die DB AG erwartet mit der Realisierung des Projekts eine nachhaltige Erhöhung der Verfügbarkeit und der Leistungsfähigkeit der Strecke. Die innovative Stellwerkstechnik Simis D von Siemens mit der Bedienung aus der Betriebsleitzentrale in Hannover bietet hierzu die idealen Möglichkeiten. Sechs elektronische Stellwerke lösen dabei auf der Strecke die herkömmlichen Systeme ab. Der Auftrag beinhaltet zudem die Lieferung und Installation des Achzählsystems AC100 mit über 350 Achzählpunkten, mehr als 120 Weichenantrieben des Typs S700K sowie über 300 MSTT-Signalen.
Das Elektronische Stellwerk der Bauform Simis D (Sicheres Mikrocomputersystem von Siemens für die Deutsche Bahn AG) ist modular in Hardware und Software aufgebaut. Dadurch lassen sich in einheitlicher Technik sowohl kleine (Regional- bzw. Streckenstellwerke) als auch sehr umfangreiche Stellwerke (Knotenstellwerke) maßgeschneidert realisieren. Die Stellwerksbauform Simis D verfügt über standardisierte und leistungsfähige Schnittstellen, über die Signale, Weichen und Blockeinrichtungen gesteuert werden. Diese Schnittstellen ermöglichen einfache Änderungen und aufwandsarme Anpassungen.
Die Rechner des Stellwerks Simis D können bei Bedarf auch dezentral platziert werden, um die Entfernung zwischen Stellwerk und Feldelementen zu verkleinern oder den Verkabelungsaufwand zu minimieren. Das Verkabelungskonzept des Systems Simis D ist in seiner Wirtschaftlichkeit bezogen auf Dimension und Aderbedarf in Deutschland wegweisend. Basis hierfür sind unter anderem dezentrale Elementcontroller wie zum Beispiel das MSTT-Signal. Es gestattet die Anschaltung der Signale über nur vier Adern je Signal. Die Stellwerksplattform Simis D ist sehr umbau- und erweiterungsfreundlich. Mit dem Einsatz integrierter als auch dezentraler Stellteile wurde der Raumbedarf der neuen Stellwerkstechnik erheblich verringert. Auch der Anschluss vorhandener betreibereigener Systeme, Techniken und Komponenten ist möglich. Das Softwaredesign entspricht neuesten Anforderungen. Dies macht das System extrem flexibel und zulassungsfreundlich. Durch die erreichte generische Zulassung des Stellwerkssystems ist bereits mit der ersten Realisierung keine anlagenspezifische Zulassung erforderlich. Somit sind kurze Bau- und Inbetriebnahmezeiten möglich.