(24.02.2012)
Auch 2011 war für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ein erfolgreiches Jahr. Die Anzahl der durch die Verkehrsunternehmen beförderten Personen ist weiterhin auf einem hohen Niveau stabil. Insgesamt wurden mit den Bussen und Bahnen im Verbundraum mehr als 1,1 Milliarden Fahrten zurückgelegt, knapp 4 Millionen mehr als im Jahr 2010. Entsprechend stiegen auch die Einnahmen leicht auf 1,009 Milliarden Euro – ein Zuwachs von etwa 39 Millionen Euro. Wie in den vergangenen Jahren können mit diesen Einnahmen durchschnittlich 50 Prozent der entstehenden Kosten im kommunalen ÖPNV gedeckt werden.
„Der öffentliche Nahverkehr ist aus unserer Region an Rhein, Ruhr und Wupper nicht wegzudenken. Im inzwischen neunten Jahr in Folge leisten unsere Verkehrsunternehmen mehr als eine Milliarde Fahrten im Verbundraum. Wir sichern so die Mobilität aller Einwohner und erbringen einen unverzichtbaren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Beitrag zum öffentlichen Leben", zieht Dr. Klaus Vorgang, Vorstand des Verkehrsverbundes, Bilanz. „Angesichts ständig weiter steigender Kraftstoff- und Unterhaltskosten im Individualverkehr ist und bleibt der ÖPNV eine wirkliche Alternative. Wir verkaufen immer mehr Abonnements an junge Menschen, Auszubildende und Studenten. Diese schätzen unser kostengünstiges Mobilitätsangebot, das wir immer weiter vernetzen und verbessern."
Über alle Abonnements-Angebote hinweg stieg die Zahl der verkauften Dauertickets um 7.900 auf 1,254 Millionen, dies entspricht einem Zuwachs von 0,6 Prozent. Bei einer Einwohnerzahl von 7,2 Millionen besitzt somit etwa jeder sechste Einwohner ein AboTicket des VRR. Die größten Zuwächse waren beim YoungTicketPlus und beim SemesterTicket zu verzeichnen. Etwa 9.000 Studenten (+5,8 %) und knapp 6.000 Auszubildende (+8,4 %) mehr als 2010 machten von diesen Angeboten Gebrauch. Insgesamt wurden annähernd 170.000 SemesterTickets und 76.000 YoungTicketPLUS verkauft. Die Zahl der FirmenTickets erhöhte sich ebenfalls leicht auf etwa 135.000, während die Zahlen bei den Ticket1000/Ticket2000 und dem BärenTicket in etwa konstant blieben. Nach wie vor sind die Abonnentengruppen Ticket1000/2000 und SchokoTicket mit jeweils über 410.000 verkauften Einheiten die größten. Entsprechend der sinkenden Schülerzahlen im Verbundgebiet wurden allerdings auch weniger Schokotickets als 2010 verkauft, hier sanken die Verkaufszahlen um 2,3 Prozent bzw. 9.600 Stück.
Erste Verkaufszahlen für das SozialTicket liegen vor
Zum 1. November 2011 wurde im VRR das SozialTicket eingeführt. Da die Stadt Dortmund ein eigenes vergleichbares Ticketmodell anbietet und sich einige Kommunen und Kreise gegen das Risiko einer Restfinanzierung ausgesprochen haben, gilt dieses Angebot für etwa 850.000 Anspruchsberechtigte im Verbundraum. Im November wurden etwa 28.500, im Dezember knapp 37.800 und im Januar rund 41.500 SozialTickets verkauft. Damit beträgt die Nutzerquote für den dritten Verkaufsmonat 4,9 Prozent. Ob die vor Einführung des Tickets angenommene Nutzerquote von bis zu 14 Prozent erreicht werden kann, ist allerdings fraglich. Wie geplant lief eine begleitende Marktforschung zum Verkaufsstart an, es wurden bereits mehr als 2.000 Interviews geführt. Quantitative Aussagen lassen sich zum jetzigen frühen Zeitpunkt nicht treffen. Qualitativ zeichnet sich ab, dass nahezu alle Käufer des SozialTickets auch schon vorher ÖPNV-Kunden waren.