(04.06.2013)
Zahlreiche Kunden und Partner der weltweiten Eisenbahnindustrie, hochrangige Wirtschaftsvertreter sowie Heinz Hermann Thiele, Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender des Knorr-Bremse Konzerns, nahmen gestern an der Einweihungsfeier des neuen Werks der Knorr-Bremse Tochter Microelettrica Scientifica teil. Das Unternehmen bündelt in Buccinasco die Aktivitäten von vormals vier Standorten und konzentriert damit alle Produktbereiche von Microelettrica unter einem Dach.
Als Weltmarktführer im Bereich elektronische und elektromechanische Steuerungskomponenten für Schienenverkehrsanwendungen bietet Microelettrica Scientifica technologisch führende Lösungen für den Schienenfahrzeugantrieb und die Schienennetzeinspeisung. Aufgrund von Unternehmenserweiterungen und zwei Akquisitionen wurden die Systeme und Komponenten bislang an vier Standorten rund um die norditalienische Stadt Mailand entwickelt, produziert und vertrieben. Um die Effizienz der Prozesse und Strukturen zu harmonisieren und die Gesamtorganisation sowie auch die Unternehmenskultur zu stärken, entschied sich das Unternehmen, die bisherigen Werkshallen und insgesamt knapp 300 Mitarbeiter unter einem Dach zusammenzufassen und in eine neue Entwicklungs-, Produktionsund Vertriebsstätte umzuziehen. Hierfür wurden im nahe gelegenen Buccinasco alte Industrieflächen übernommen, die Gebäude kernsaniert und anschließend an die spezifischen Bedürfnisse von Microelettrica Scientifica angepasst.
Das neue Werk zeichnen insbesondere die hochmodernen und effizienten Produktionsund Logistikkonzepte aus. Gegliedert nach Produktbereichen, werden die Komponenten in verschiedenen Produktionsinseln hergestellt. Jede Produktionseinheit besitzt hierbei ihre eigene Logistik und ein eigenes Lager. Im Zuge des Umbaus wurden zudem für jede Einheit Erweiterungsmöglichkeiten vorgesehen, um bei der zukünftigen Expansion des Produktspektrums oder einem weiter steigenden Bedarf an bestehenden Produkten schnell und flexibel reagieren zu können. Basierend auf dem weltweit gültigen Knorr-Bremse Produktionssystem KPS orientieren sich sämtliche Produktionsprozesse konsequent am Wertstrom. Wie auch bei den anderen neuen Werken des Entwicklungsund Produktionsverbundes von Knorr-Bremse wurde besonderer Wert auf eine offene und transparente Architektur der Räumlichkeiten gelegt. Die direkte Anbindung der Büros an die Produktion fördert die Kommunikation zwischen direkten und indirekten Unternehmenseinheiten und erlaubt kurze Wege für Personal und Material. Die Integration einer großen Anzahl neuer Testlabore, die u. a. über eine Leistung von bis zu 3,5 MW für alle Bahn-Gleichspannungen verfügen, unterstreicht den hohen Qualitätsanspruch an die eigenen Produkte, aber auch den bedeutenden Stellenwert der internen Entwicklungskompetenz, um weiterhin hochinnovative Produkte zu bieten.
Auch der neue Standort in Italien ist Teil eines umfassenden Investitionsprogramms des Knorr-Bremse Konzerns. Im Rahmen dieses Programms investiert das Unternehmen bis 2014 weltweit in modernste Produktionsanlagen und Gebäudestrukturen und stärkt damit das globale Knorr-Bremse Entwicklungsund Produktionsnetzwerk. In Buccinasco betrugen die Gesamtinvestitionen rund 26 Millionen Euro.
Im Jahr 1953 wurde die Knorr-Bremse Tochter Microelettrica Scientifica in Italien gegründet. Anfang der Achtzigerjahre startete das Unternehmen seine Aktivitäten in der Eisenbahnindustrie. Nach dem Ausbau seiner weltweiten Präsenz verfügt Microelettrica Scientifica heute über Standorte in Deutschland, Frankreich, Russland und der Türkei sowie in den USA, in Südafrika, Brasilien, China und Indien. Das Systemangebot umfasst neben Energiemesseinrichtungen für Fahrzeuge auch komplette Anlagen für die Gleichspannungseinspeisung der Schienennetze, während das Komponentenspektrum unter anderem Leistungsschalter, Schütze, Trennschalter, Leistungswiderstände, Schutzrelais, Hochspannungswandler und Ventilatoren beinhaltet. Seit 2005 ist Microelettrica Scientifica Teil der Knorr-Bremse Gruppe. Im Jahr 2013 trägt Microelettrica Scientifica knapp 100 Mio EUR zum Konzernumsatz bei.