(04.12.2013)
Die Funkwerk AG verkauft damit mit Wirkung zum 31. Dezember 2013, 24 Uhr, ihren Geschäftsbetrieb am Standort Kiel und die Tochtergesellschaft Funkwerk Information Technologies Malmö AB, Schweden. Damit trennt sich die Unternehmensgruppe vollständig von der Betriebsleit- und Signaltechnik für den Schienenverkehr, die bisher Teil des Geschäftsbereichs Traffic & Control Communication (TCC) war. Funkwerk hat zu diesem Zweck eine neue Gesellschaft, die Schienenverkehr System Technik GmbH (kurz SST GmbH), gegründet, in die sämtliche Assets des Standortes Kiel sowie die Geschäftsanteile der Tochtergesellschaft in Schweden eingebracht werden. Erwerber der Geschäftsanteile der SST GmbH ist die Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach, die seit mehr als 100 Jahren Lieferant für Eisenbahnsignaltechnik ist. Über den Kaufreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Vollzug steht unter dem üblichen Vorbehalt aufschiebender Bedingungen. Der Vorstand der Funkwerk AG geht davon aus, dass bis spätestens Ende Mai 2014 alle Bedingungen eintreten und die Zustimmung der Konsortialbanken erfolgt.
Mit der Veräußerung des Geschäftsfelds setzt die Funkwerk AG ihre Fokussierung auf die Kernbereiche des Unternehmens fort. Die Betriebsleit- und Signaltechnik gehörte zwar zum Segment TCC, verfügte aber kaum über technische Anknüpfungspunkte und entsprechendes Synergiepotenzial zu den restlichen Funkwerk-Aktivitäten in diesem Bereich, die vor allem stationäre und mobile Informations- und Kommunikationssysteme für den Schienenverkehr umfassen. Ein weiterer Grund ist die sich gegenwärtig vollziehende Marktkonsolidierung des Signalgeschäfts, in dem Funkwerk mit einem jährlichen Umsatzvolumen von rund 15 Mio. Euro einen verhältnismäßig geringen Marktanteil besitzt. Dagegen bestehen durch den strategischen Ansatz des neuen Eigentümers große Chancen für den weiteren Kompetenzausbau der Standorte Kiel und Malmö sowie gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung innerhalb der Scheidt & Bachmann Gruppe.
Gleichzeitig wird mit dem Verkauf die Ressourcenbindung innerhalb der Funkwerk-Gruppe verringert und dadurch die Finanzlage verbessert. In den ersten drei Quartalen 2013 erwirtschafteten die veräußerten Gesellschaften einen Umsatz von rund 10 Mio. Euro und einen operativen Verlust von rund 3 Mio. Euro, der im Wesentlichen aus hohen Entwicklungskosten im Bereich Signaltechnik für die Personenbeförderung resultierte.
Im Gesamtjahr 2013 rechnet Funkwerk nach dem Verkauf noch mit einem bereinigten Konzernumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche von gut 100 Mio. Euro und einem positiven Konzernbetriebsergebnis vor Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwendungen, das voraussichtlich knapp 1 Mio. Euro betragen wird.