(04.04.2013)
An der Generalversammlung der Matterhorn Gotthard Bahn vom 4. April 2013 in Andermatt haben die vertretenen Aktionärinnen und Aktionäre sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrats zugestimmt. Die Aktionäre der Matterhorn Gotthard Verkehrs AG erhalten eine Dividende von CHF 1.55 pro Aktie. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes konnte die Matterhorn Gotthard Bahn ein zufriedenstellendes Ergebnis präsentieren.
Trotz des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds kann die Matterhorn Gotthard Verkehrs AG auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken. Mit CHF 95.7 Mio. erzielte die Matterhorn Gotthard Bahn einen Ertrag in derselben Höhe wie im Vorjahr. Der Glacier Express bewegte sich mit einem Ertrag von CHF 10.9 Mio. und einem leichten Rückgang um 0.5% auf Vorjahresniveau. Im Regionalverkehr konnte indes mit einer Zunahme um 5.8% ein Ertrag von CHF 40 Mio. erwirtschaftet werden. Die Zahl der Reisenden im Regionalverkehr wurde um 0.7% auf 5.4 Mio. gesteigert.
Deckungsgrad der Pensionskasse gesteigert
In den letzten zwei Jahren konnte der Deckungsgrad der gemeinsamen Pensionskasse der Matterhorn Gotthard Bahn und der Gornergrat Bahn von 90 auf 97% gesteigert werden. Mittelfristig wird ein Deckungsgrad von 100% angestrebt. Aus diesem Grund hat der Stiftungsrat im Jahr 2012 ein Massnahmenpaket zur weiteren Verbesserung des Deckungsgrades und zur langfristigen Sicherung der Renten beschlossen.
Neue Mitglieder der Geschäftsleitung
Einige wichtige personelle Änderungen gab es 2012 in der Geschäftsleitung der Matterhorn Gotthard Bahn. Fernando Lehner hat im September 2012 die Funktion als Unternehmensleiters von seinem Vorgänger Hans-Rudolf Mooser übernommen. Zum neuen Leiter Marketing und Vertrieb wurde Marco Tacchella ernannt. Zudem hat Martin Berchtold die Nachfolge von Peter Rüttimann als Leiter Betrieb angetreten. Die Funktion als Leiter Rollmaterial, Traktion und Einkauf übernahm Ivan Pfammatter von Fernando Lehner. Mit dieser neuen Besetzung ist die Matterhorn Gotthard Bahn bestens gerüstet für die Aufgaben und Projekte, die in den kommenden Jahren auf sie zukommen.
Kapazitätssteigerung im Regionalverkehr
Um der anhaltenden Nachfragesteigerung begegnen zu können, löste die Matterhorn Gotthard Verkehrs AG 2011 eine Rollmaterialbestellung in Höhe von CHF 106 Mio. aus, die unter anderem durch eine Obligationenanleihe von CHF 100 Mio. finanziert wird. Diese ist bei der Matterhorn Gotthard Verkehrs AG im öffentlichen Geschäftsbereich alloziert und vollumfänglich durch die Solidarbürgschaft des Bundes abgesichert. Bis 2015 liefert die Stadler Rail AG sieben Niederflur-Gelenktriebzüge Typ KOMET, vier Gelenksteuerwagen und elf Niederflur-Zwischenwagen. Die ersten Niederflur- Zwischenwagen werden bereits im Jahr 2013 geliefert.
Infrastrukturmassnahmen
Die geplante Kapazitätssteigerung mit der Taktverdichtung zwischen Fiesch und Zermatt sowie dem Einsatz von Neunwagenzügen zwischen Visp und Zermatt erfordern den Bau verschiedener Kreuzungsstellen und Perronverlängerungen. Auch die Bahnhöfe Sedrun, Realp, Oberwald, Fiesch, Mörel, Stalden und St. Niklaus werden erneuert und erweitert.

Zudem steht die Matterhorn Gotthard Infrastruktur vor der grössten Investition ihrer Geschichte. Der Furkatunnel muss in den nächsten Jahren den neuen Sicherheitsrichtlinien angepasst werden und diese Sanierung kostet rund CHF 190 Mio. Ein Teilprojekt, jenes betreffend Rettungsdienst Furkatunnel, konnte bereits im Jahr 2012 umgesetzt werden. Die beiden Interventionsstandorte Oberwald und Realp haben je zwei neue Lösch- und Rettungszüge erhalten, die grösstenteils in den eigenen Werkstätten hergestellt wurden. Für diese Fahrzeuge und das Rettungsmaterial werden in Oberwald und Realp neue Remisen gebaut, deren Fertigstellung im Frühjahr 2013 erfolgen wird.
Die von Bund und Kantonen finanzierten Infrastrukturinvestitionen werden im Rahmen der Leistungsvereinbarung 2013–2016 festgelegt.
Ausblick
Die Matterhorn Gotthard Bahn will ihr Profil als Erlebnisbahn weiter schärfen und die Erträge aus den Erlebnisprodukten steigern. Zu diesem Zweck soll der Glacier Express gemeinsam mit der Rhätischen Bahn weiterentwickelt und dessen Ausrichtung auf neue Wachstumsmärkte vorangetrieben werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beseitigung bestehender Kapazitätsengpässe im Regionalverkehr. Diese sollen durch die schrittweise Einführung der Taktverdichtung ab Dezember 2014 zwischen Fiesch und Zermatt eliminiert werden. Die schwierigen Rahmenbedingungen werden sich wohl auch 2013 nicht verändern. Vor allem die Frankenstärke wird die Schweizer Tourismusbranche weiterhin belasten.
Ein Highlight im neuen Geschäftsjahr ist das 10-jährige Jubiläum der Matterhorn Gotthard Bahn. Dieses wird mit diversen über das Jahr verteilten Aktivitäten für Kunden und Mitarbeitende gefeiert. An zwei Tagen der offenen Tür wird der Öffentlichkeit die Möglichkeit geboten einen Blick hinter die Kulissen des Bahnunternehmens zu werfen:
- 6. April 2013: Tag der offenen Tür in der Depotwerkstätte und im Bahnhof Andermatt
- 27. April 2013: Tag der offenen Tür in den Depots und Werkstätten im Glisergrund (bei
Brig)
Details zum Jubiläum sind auf der Jubiläumshomepage www.mgbahn.ch/10 publiziert.