(25.06.2014)
ÖBB: "Sparvorschläge sind wichtig und sie werden in den ÖBB auch sehr ernst genommen. Allerdings sollten sie sich auf zutreffende Zahlen und Pläne beziehen und nicht auf eine völlig überholte Ausgangsbasis."
Die Behauptung, dass die ÖBB 30 Prozent teurer baue, sei 10 Jahre alt und längst überholt. Unter der Aufsicht von BMVIT und SCHIG würden Jahr für Jahr umfangreiche Effizienzsteigerungsprogramme umgesetzt, "die alleine seit 2007 Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro gebracht haben". Bei Investitions- und Instandhaltungskosten der Infrastruktur liege die ÖBB etwa deutlich niedriger als die Schweiz.
Ebenso wenig nachvollziehbar seien laut ÖBB auch die genannten 4,7 Milliarden an Zuschüssen sowie die zwei bis drei Milliarden an weiteren Förderungen. Nicht nur, dass diese Zahlen falsch sind, ignorieren sie, dass die ÖBB mit mehr als einer Milliarde Euro der größte Zahler von Steuern- und Abgaben in Österreich ist.
Auch die heute wiederholte Darstellung, wonach das durchschnittliche Pensionsantrittsalter bei den ÖBB bei 53,9 Jahren liege, ist nicht korrekt. Konkret liege das Pensionsantrittsalter bei den regulären Alterspensionen bei den ÖBB bei 59,4 Jahren (ASVG: 60,8 Jahre). Bei den krankheitsbedingten Pensionierungen liegt das Antrittsalter bei den ÖBB bei 52,2 Jahren und damit sogar über dem ASVG-Durchschnitt. ÖBB-Mitarbeiter seien auch nicht die einzigen, die unabhängig vom Lebensalter in Pension gehen könnten. "Sie können das ebenso wie alle andern Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur dann, wenn gesundheitliche Gründe vorliegen, die auf ärztlichen und PVA-Gutachten basieren."
Zur vorgeschlagenen Verwertung von Immobilien und Agrarflächen halten die ÖBB fest, dass diese längst laufen und in den letzten Jahren durchschnittlich dreistellige Millionenbeträge eingebracht hätten und auch in den Budgets der kommenden Jahre in ähnlicher Höhe eingeplant seien. Die diesbezüglichen Zahlen seien auch nicht geheim und in den an das BMF übermittelten Budgets ohnehin enthalten. Bei den weiters genannten landwirtschaftlichen Nutzflächen handelt es sich nahezu ausschließlich um entlang von Bahndämmen situierten Schrebergärten, für die die ÖBB Pachterlöse erziele. "Ob deren Verkauf ein wirtschaftlich besseres Ergebnis bringt, ist zu bezweifeln."