(13.01.2012)
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnt den Berliner Senat erneut vor einer Teilausschreibung der Berliner S-Bahn. Eine Teil-ausschreibung würde die Zerschlagung des Verkehrssystems bedeuten und brächte keine Verbesserung für Kunden oder Beschäftigte. Die S-Bahn sei technisch ein Verkehrsmittel aus einem Guss und müsse deshalb auch aus einer Hand betrieben werden. Eine Teilausschreibung sei auch ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat den Berliner Senat erneut vor einer Teilausschreibung der Berliner S-Bahn gewarnt. "Die S-Bahn ist ein Verkehrsmittel und keine Spielmasse für einen Wettbewerbspoker", sagte EVG-Vorstandsmitglied Reiner Bieck. Eine Teilausschreibung würde im Endeffekt "die Zerschlagung eines Verkehrssystems bedeuten".
"Es ist nicht ersichtlich, was durch eine Teilausschreibung besser werden soll - weder für die Kunden noch für die Beschäftigten", so Bieck weiter. Die Berliner S-Bahn sei technisch "ein Verkehrsmittel aus einem Guss und muss deshalb auch aus einer Hand betrieben werden." Nur so könne die S-Bahn wieder ihre Funktion erfüllen, "das Rückgrat für den öffentlichen Verkehr in der Metropolregion Berlin zu sein."
"Es sind vor allem die Bahner selbst, die in den vergangenen Monaten alles dafür getan haben, dass die S-Bahn aus der Krise kommt", so der Gewerkschafter. So hätten die Beschäftigten in den Werkstätten mit Hochdruck und in zahlreichen Sonderschichten dafür gearbeitet, dass wieder mehr Wagen zur Verfügung stehen. Die Lokführer seien permanent im Einsatz "und die Mitarbeiter auf den Bahnhöfen sind oft genug Prellbock für die Kunden gewesen. Es wäre ein Schlag ins Gesicht dieser Beschäftigten, wenn man jetzt ihre Arbeitsplätze einem falsch verstandenen Wettbewerbsdenken opfert."