Verzeichnis

Newsletter

Werbung

Beliebte Beiträge

Werbung

(22.04.2014)

Nach grossen Fortschritten in den letzten Jahren haben die teils desolaten Finanzhaushalte der EU-Staaten den Ausbau der Eisenbahn-Hochgeschwindigkeits-strecken stark gebremst. Nun kündigt die EU an, Strecken mit europäischer Bedeutung stärker zu unterstützen. Das ist das Fazit des jährlichen Überblicks der LITRA.


Werbung

Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecken sind ein Pfeiler der nationalen Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings hat die Investitionsfähigkeit vieler EU-Staaten aufgrund der knappen Staatskassen massiv abgenommen. So wurden einige Hochgeschwindigkeitsprojekte gestoppt oder zumindest zeitlich neu terminiert. Nun will die EU der Hochgeschwindigkeit unter die Arme greifen. Sie beabsichtigt zwischen 2014 und 2020 rund 26 Mia. Euro in Strecken mit europäischer Bedeutung zu investieren. Dies könnte zu einer Prioritätenänderung in vielen EU-Staaten hin zu grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsstrecken führen.

Die LITRA hat die Entwicklung der Hochgeschwindigkeitsstrecken in Europa in übersichtlicher Form pro Land zusammengestellt (siehe Download). Das Wichtigste in Kürze:

Spanien
Das spanische Hochgeschwindigkeitsnetz ist ab 2013 an das europäische angeschlossen. Ab Dezember 2013 verkehren täglich drei TGV durchgängig von Paris nach Barcelona. Dieses positive Ergebnis kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die spanische Infrastrukturgesellschaft ADIF momentan nicht in der Lage ist, Daten für die mutmasslichen Inbetriebnahmen neuer Streckenabschnitte zu nennen. Der weitere Ausbau des spanischen Hochgeschwindigkeitsnetzes hängt deshalb umso mehr von der Mitfinanzierung von Seiten der EU ab.

Frankreich
Bis anhin planmässig schreitet trotz Budgetkrise der Bau der vier Grossprojekte LGV Est-européenne, die Umfahrung von Nîmes und Montpellier, die LGV Tours – Bordeaux und LGV Bretagne – Pays de la Loire voran.
Der weitere Ausbau soll gemäss dem «Rapport mobilité» von Juni 2013 in drei Prioritäten mit unterschiedlichen Realisationszeitpunkten unterteilt werden. Erste Priorität geniesst dabei der Ausbau der Bahnhöfe und Eisenbahnknoten in der Ile de France, Lyon und Marseille. Andere Ausbauten wie die Etappe Est der LGV Rhin-Rhône – welche die Schweiz mit rund 100 Mio. CHF mitfinanziert – wurde hingegen zeitlich weit nach hinten geschoben. Interessanterweise rückt die jetzige Regierung auch vom bisherigen Konzept eines umfassenden Hochgeschwindigkeitsnetzes ab. Sie will wieder vermehrt auf den Aufbau von herkömmlichem Regionalverkehr setzen, etwas, was jahrelang keine Priorität genoss.

Italien
In Italien wird nach der Nord-Süd-Achse auch die Ost-West-Achse realisiert. Ebenfalls eingesetzt hat der Hochgeschwindigkeits-Wettbewerb zwischen der staatlichen Trenitalia und der neuen Nuovo Trasporto Viaggiatori NTV. Obwohl es für eine Gesamtbilanz aus Sicht der Kunden, der Unternehmen wie auch des Staates noch zu früh ist, lassen sich markante Qualitätsverbesserungen ausmachen, welche sich nicht alleine im Einsatz von neuem Rollmaterial erschöpfen.

Deutschland
Im Unterschied zu Frankreich oder Spanien liegt der Fokus in Deutschland primär auf dem Aus- oder Neubau von Strecken für Geschwindigkeit um 200/250 km/h. Das grösste momentan im Bau befindliche Ausbauprojekt stellt die Neu- und Ausbaubstrecke Berlin – Leipzig/Halle – Nürnberg dar. Mit der Inbetriebnahme dieses als «Verkehrsprojekt Deutsche Einheit» bezeichneten Projektes wird 2017 gerechnet.

Grossbritannien
Obwohl die Regierung bereits 2012 eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke London – Birmingham und weiter im Y Birmingham – Manchester und Birmingham - Leeds angekündigt hat, kommt deren Planung alles andere als zügig voran.

Portugal
Portugal hat aufgrund seiner schwierigen Finanzsituation den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie von Lissabon nach Madrid (Abschnitt Lissabon – Spanische Grenze) einstellen müssen. Ein Hoffnungsschimmer stellt die finanzielle Unterstützung der EU dar. Letztere hat angekündigt, das Projekt massgeblich mitzufinanzieren.

{phocadownload view=file|id=222|target=b}

Schlagwörter

Beliebte Beiträge

©2015 Werkstattatlas.info CH-8037 Zürich
Impressum Kontakt

Premium Partner

Partnerseiten

Facebook Fanseite