(18.12.2013)
Für den Bau einer neuen S-Bahn-Linie von Frankfurt nach Hanau hat sich eine breite Allianz formiert. Am Mittwoch konstituierte sich im Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium eine Task Force, die das Projekt vorantreiben soll: „Das ist ein starkes Signal an die künftige Bundesregierung, dass alle Beteiligten die Nordmainische S-Bahn wollen und eine Finanzierung erwarten", sagte Verkehrsstaatssekretär Steffen Saebisch. „Eine schnelle Verbindung zwischen Hanau und der Frankfurter Innenstadt hat hohe Bedeutung für die Entwicklung der Region.
Der Gruppe gehören neben dem Wirtschaftsministerium der Main-Kinzig-Kreis, die Städte Frankfurt, Hanau und Maintal, die Industrie- und Handelskammern Frankfurt und Hanau, die DB Netz AG sowie der Rhein-Main-Verkehrsverbund an. „Unser Ziel ist, dass die Nordmainische S-Bahn in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird und dort eine hohe Priorität erhält", sagte der Staatssekretär. „Der Bund muss bei der Kosten-Nutzen-Analyse berücksichtigen, dass das Projekt nicht nur dem Nahverkehr dient, sondern auch neue Kapazitäten im Fernverkehr schafft."
Saebisch wies darauf hin, dass im kommenden Jahr das Planfeststellungsverfahren für die gesamte 19,4 km lange Strecke anlaufen soll. Wichtigste Aufgabe der Task Force ist es, dieses Verfahren zu unterstützen, um frühzeitig Baurecht zu erlangen.
Die Nordmainische S-Bahn soll von Frankfurt-Ost über Maintal nach Hanau führen. Parallel zur bereits bestehenden Schienenstrecke sollen zwei ausschließlich der S-Bahn vorbehaltene Gleise angelegt werden, so dass ein 30-Minuten-, in Spitzenzeiten sogar 15-Minuten-Takt einzuhalten ist. Ein dafür notwendiger 1,4 Kilometer langer Tunnel im Frankfurter Stadtgebiet macht das Vorhaben allerdings sehr aufwendig.
„Dennoch wird sich die Investition rechnen, denn mit der Entmischung von Fern- und Nahverkehr steigern wir die Kapazität in diesem Korridor beträchtlich", erläuterte der Staatssekretär. „Deshalb muss der Bund die Nordmainische S-Bahn nicht nur aus dem für solche Vorhaben vorgesehenen Gemeindeverkehrsfinanzierungs-Programm, sondern zusätzlich auch aus Bedarfsplanmitteln unterstützen."