(13.11.2013)
Die von SBB Cargo geplante Depot-Neuausrichtung zwingt faktisch das ganze Cargo-Lokpersonal in Bellinzona und einen Drittel des Cargo-Lokpersonals in Basel zum Wechsel zu SBB Cargo International. Die Verkehrspersonal-Gewerkschaft SEV ist damit nur unter bestimmten Bedingungen einverstanden und fordert langfristige Lösungen für die Mitarbeitenden aller Standorte.
„Für die Übertretenden braucht es eine Beschäftigungsgarantie oder eine Rückfallebene bei der Mutterfirma SBB Cargo," fordert Philipp Hadorn, zuständig bei der Gewerkschaft SEV für den Cargo-Bereich. Konkret sollen die Mitarbeitenden, die zu SBB Cargo International kommen, während 12 Monaten freiwillig zu SBB Cargo zurückkehren können. Und im Fall einer Aufhebung ihrer Stelle bei SBB Cargo International muss dieses Rückkehrrecht zeitlich unbeschränkt gelten. „SBB Cargo erbringt damit den Tatbeweis, dass die Betroffenen auf eine sichere berufliche Zukunft zählen können."
Weiter verlangt der SEV von SBB Cargo separate Verhandlungen zu den konkreten Übertritts- modalitäten der Betroffenen an den beiden Standorten.
SBB Cargo International soll zudem die Vereinbarung zum „Leistungsausgleich im grenzüber- schreitenden Verkehr" garantieren, damit nicht Arbeitnehmende mit ausländischen Anstellungs- und Arbeitsbedingungen in der Schweiz mehr Leistungen erbringen als Beschäftigte mit schweizerischen Bedingungen im Ausland. SBB Cargo hat mit dem SEV schon 2005 eine solche Vereinbarung über den „Leistungsaustausch" unterzeichnet.
„Ausserdem muss zur längerfristigen Sicherstellung von Arbeitsplätzen und der Umsetzung einer sinnvollen Politik der Güterverlagerung von der Strasse auf die Schiene auch in der Zukunft eine Gütertransportpflicht für den SBB-Konzern bestehen," fordert Philipp Hadorn, der als Verkehrs- politiker auch Mitglied des Nationalrates ist. Er sagt dies mit Blick auf den Vorschlag des Bundes- rats für ein Güterverkehrsgesetz, das die Transportwege weitgehend dem freien Markt überlassen will.
Im Hinblick auf die Eröffnung des NEAT-Tunnels erwartet der SEV, dass für alle Betroffenen attraktive Lösungen für eine sichere, berufliche Zukunft gefunden werden.