(05.11.2015)
Die Sihlpost zeigt sich nach zwei Jahren Umbauzeit im Innern komplett neu ausgebaut und aussen aufgefrischt. Als Wahrzeichen von Zürich ist das denkmalgeschützte Gebäude zugleich das historische Portal zum neuen Stadtteil Europaallee. Noch dieses Jahr ziehen im Erdgeschoss die ersten Mieter ein und beleben mit attraktiven Innen- und Aussenräumen die Sihlpost.
Die Sihlpost bildet mit ihrem 123 Meter langen Baukörper den markantesten Blickpunkt zwischen Hauptbahnhof und Sihlbrücke, nicht zuletzt dank dem signifikanten Turm mit den von weitem erkennbaren Uhren. Heute präsentierte die SBB auf einem Medienrundgang in Anwesenheit von Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien, und Mark van Kleef, Max Dudler Architekten, das aufgefrischte und komplett modernisierte Gebäude. Nach rund zweijähriger Umbauzeit werden die neuen Mieter der Sihlpost ab Mitte November 2015 schrittweise einziehen.
Historisches Gebäude neu mit Lärmschutz und Minergie-Standard
Im Rahmen des Umbaus mit Start im Dezember 2013 wurden die Innenräume totalsaniert, die beiden Treppenhäuser neu erstellt und die Haustechnik komplett erneuert. Ferner ist auch die Aussenfassade inkl. Fenstergitter und Mosaik im Erdgeschoss in Stand gesetzt worden. Hinter den restaurierten Fensterfronten wurde zusätzlich eine neue schall- und wärmedämmende Innenfassade mit grossflächigen Fenstern eingebaut. So kann Minergie-Standard erreicht und der Lärmschutz verbessert werden. Auffallendes Wahrzeichen bleibt der Uhrenturm, jedoch neu in sei-ner ursprünglichen, dunklen Farbgebung, die den geschützten, gelben Schriftzug «POST» noch besser zur Geltung bringt.
Neuer Zugang via Sihlpostgasse
Da in Zukunft mehr Menschen im Sihlpost-Gebäude ein und aus gehen werden, erfolgt die Erschliessung im Innern über je zwei Personenaufzüge pro Treppenhaus im rückwärtigen Bereich der Treppen. Von aussen ist das Gebäude mit neuen markanten Portalen aus Sichtbeton an der Kasernenstrasse und separaten Seiteneingängen für die Restaurants erschlossen. Dazu kommt ein direkter Zugang zur KVZ Business School über die neu benannte Sihlpostgasse zwischen Sihlpost und der Pädagogischen Hochschule Zürich.
Die SBB investierte rund 45 Millionen Franken in die Modernisierung der Sihlpost. Für die Architektur verantwortlich zeichnen sich Max Dudler Architekten.
Mieter beziehen ab November die Sihlpost
Am 12. November 2015 eröffnet Jack Wolfskin einen neuen Store mit Durchgang zum Transa-Flagshipstore in der Europaallee-Passage. Anfang Dezember 2015 wird Rudi Bindella auf Seite Lagerstrasse «più» mit Restaurant und Take-away sowie Innen- und Aussensitzplätzen in Betrieb nehmen. Am 7. Dezember 2015 zieht die Poststelle Sihlpost vom Provisorium an der Europaallee 11 wieder an ihren ehemaligen Standort mit grosszügig gestalteter Schalterhalle im Erdgeschoss an der Kasernenstrasse.
Im März 2016 folgt Rolf Hiltl mit einem vegetarischen Restaurant am Europaplatz. Im Frühjahr 2016 wird auch die KVZ Business School ihre Räumlichkeiten auf 4’500 m2 im 1. und 2. Obergeschoss beziehen. Das 3. bis 5. Obergeschoss der Sihlpost hat Google gemietet.
Sihlpost: Historisch wertvolles Gebäude unter Denkmalschutz
Die Sihlpost, ein Werk der Architekten Adolf und Heinrich Bräm aus den Jahren 1928–30, entstand im Auftrag der SBB und bot Raum für Post- und SBB-Nutzungen. Sie war eines der modernsten Postgebäude der Welt. Als Zeitzeuge für den Aufbruch Zürichs in die Moderne steht sie heute unter Denkmalschutz. Für das Gebäude charakteristisch sind die durchgehenden Brüstungs- und Gesimsbänder mit der besonderen Fenstereinteilung (rund 800 Fenster) und das Walmdach. Dazu kommen Mosaike an der Fassade im Erdgeschoss und die typischen Fenstergitter. Schützenswert ist auch die Eisenbetonkonstruktion mit Pilzdeckensystem des Ingenieurs Robert Maillart im Innern des Gebäudes.