(07.05.2012)
ÖBB ruft Bahnbau Wels zu einem Spezialeinsatz
Auf der Vorarlberger Seite der Arlbergbahn entgleiste am 21. Februar 2012 gegen 18:30 der Railjet 363 auf der Fahrt von Zürich nach Wien. Die Entgleisung ereignete sich auf offener Strecke zwischen Bludenz und Langen bergaufwärts fahrend. Glücklicherweise wurde keiner der zirka 150 Fahrgäste verletzt.
Nach der ersten Begutachtung durch Spezialisten der ÖBB war schnell klar, dass die entgleisten Wagen nur mit Hilfe eines Bergekranes eingegleist werden können.
Gegen 01:00 Uhr nachts erreichte uns der Anruf, dass unser Kran benötigt wird. Bereits eine halbe Stunde später wurde die Krangarnitur durch die ÖBB vom Werksgelände in Wels abgeholt und zum Einsatzort gebracht. In der Zwischenzeit informierte die Betriebsleitung die Kranmannschaft. Einsatzzeitpunkt, –art und -umfang wurden in Abstimmung mit den ÖBB festgelegt.
Unser Kranteam unter der Leitung von Obermonteur M. Zahirovic war bereits vor dem Eintreffen des Kranes vor Ort, um sich ein Bild von der Bergesituation zu verschaffen. Als wesentliche Herausforderung stellten sich die lange Anfahrt und die beengte Topographie an der Unglücksstelle heraus. Präzise Hebemanöver - und dies bei einer Hakenlast von mehr als 45 Tonnen - waren erforderlich.
Durch die perfekte Zusammenarbeit mit den ÖBB-Spezialisten und die jahrelange Erfahrung unseres Kranteams gelang es, die entgleisten Wagen wieder auf die Schiene zu heben. Dabei kam uns das optimierte Krankonzept (der Kirow KRC MT 1200 Kran ist derzeit der leistungsstärkste seiner Klasse) zugute. Der Einsatz von Spezialtraversen war die Grundlage für eine sichere und materialschonende Aufgleisung.
Mannschaft und Kran konnten auch diesen Einsatz zur vollsten Zufriedenheit der ÖBB abschließen.
M. Zahirovic: „Doch etwas ehrfürchtig standen wir vor dem Premiumzug der ÖBB – Dank der guten Teamarbeit brachten wir auch den Railjet wieder „auf Schiene"."
