(10.07.2013)
Die Deutsche Bahn und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung haben heute im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Gelnhausen den aktuellen Planungsstand der Aus- / Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda vorgestellt. Neben der Informationsvermittlung stand vor allem der gegenseitige Austausch zwischen den Experten von Bahn und Land und den Teilnehmern im Mittelpunkt des Treffens. Eingeladen waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Behörden, Natur-/ Umweltverbänden und Bürgerinitiativen aus den von der Planung betroffenen Regionen von Bayern und Hessen.
Wie bereits in einer ersten Pressekonferenz im Januar 2013 bekannt gegeben, werden aktuell die Grundlagen für die Planungen des Großprojektes gelegt. Ein Fokus soll im Projekt auf einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung liegen. „Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, nicht nur umfassend zum aktuellen Stand des Projektes zu informieren. Wir wollen insbesondere den Dialog mit allen Beteiligten aufnehmen, um deren Meinungen und Hinweise zu den Planungen kennenzulernen. Nur so wird es uns gelingen, die notwendige Akzeptanz für die Umsetzung dieses zentralen Verkehrsprojektes zu gewinnen", so Dr. Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Hessen.
Staatsminister Rentsch betonte, wie wichtig dieser dialogorientierte Planungsprozess auch aus Sicht des Landes ist. „Wir suchen die optimale Lösung zur Überwindung dieses verkehrlichen Engpasses. Aus Sicht des Landes gilt es dabei insbesondere die notwendigen Fahrplantrassen für einen störungsfreien nachfragegerechten attraktiven Personenverkehr zu schaffen.
In den vergangenen Monaten wurden eine Projektstruktur verabschiedet und erste Aufträge bearbeitet. Hierzu zählt beispielsweise die sogenannte verkehrliche Aufgabenstellung, in der ausgehend von der prognostizierten Verkehrsentwicklung die Anforderungen an die künftige Infrastruktur definiert werden. Neben den notwendigen fachlichen Analysen wird ein Beteiligungskonzept erarbeitet, mit dem schon im Vorfeld der formalrechtlichen Planungsverfahren eine umfassende Beteiligung der Betroffenen und größtmögliche Transparenz gewährleistet werden kann. Geplant ist, im vierten Quartal 2013 die ersten öffentlichen Informationsveranstaltungen zu organisieren.
Für den komplexen Abschnitt östlich von Gelnhausen wird sich ein umfassendes eigenständiges Raumordnungsverfahren anschließen; für den variantenneutralen viergleisigen Ausbau Hanau – Gelnhausen wird die Vereinbarkeit mit den Zielen der Raumordnung im Planfeststellungverfahren geprüft, erläuterte Minister Rentsch. „Damit können die Planungen für diesen ersten Abschnitt, der einen eigenständigen Verkehrswert besitzt, deutlich beschleunigt werden", so der Minister.
Das Großprojekt soll nach Fertigstellung klare Vorteile sowohl für die regionalen als auch überregionalen Schienenverkehre bieten. Ziel ist es, bestehende Engpässe insbesondere für den Personenverkehr zu beseitigen und den dringend benötigten Lückenschluss bei der Nord-Süd-Magistrale herzustellen.