(28.02.2012)
Im Beisein von Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Baden-Württemberg, sowie Thomas Lutz, Leiter Fahrplan der DB Netz AG, Regionalbereich Südwest, wurden heute die umfangreichen Modernisierungsarbeiten im Rangierbahnhof Mannheim vorgestellt und die Anlage offiziell in Betrieb genommen.
„Ich freue mich sehr über die erheblichen Investitionen von Bund und Bahn zur weiteren technischen Ertüchtigung unseres Rangierbahnhofs. Dieser ist ein wichtiger Baustein des Infrastrukturangebots der Metropolregion Rhein-Neckar und ein hoher Zentralitätsfaktor für den Wirtschaftsstandort Mannheim", so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
„Die Investition von über 100 Millionen Euro ist gut angelegt", betonte Eckart Fricke. „Wir begrüßen es sehr, dass der Bund Mittel für die Modernisierung der Zugbildungsanlage zur Verfügung gestellt hat und nun eine leistungsfähige Infrastruktur mit zukunftsweisender Technik zur Verfügung steht. Damit wird nicht nur der Standort Mannheim als national und international bedeutender Verkehrsknotenpunkt sondern der Schienengüterverkehr insgesamt gestärkt", so Fricke weiter.
„Der Mannheimer Rangierbahnhof ist eine der größten Zugbildungsanlagen Deutschlands und eine der wichtigsten Europas. Mit unseren Investitionen schaffen wir Verbesserungen für unsere Kunden. Wir beschleunigen die Prozesse und erweitern damit die Kapazitäten für mehr Verkehr auf der Schiene", so Hansjörg Hess, Produktionsvorstand der DB Netz AG.
„Der Rangierbahnhof Mannheim ist für DB Schenker Rail eine der wichtigsten internationalen Drehscheiben für den Schienengüterverkehr. Die Modernisierung der Anlage ist daher ein notwendiger wichtiger Schritt, um dem Wachstum im Güterverkehr Rechnung zu tragen", unterstrich Mirko Pahl, Vorstand Produktion bei DB Schenker Rail Deutschland.
Der südöstlich von Mannheim liegende Rangierbahnhof umfasst eine Länge von 5.600 Metern, eine Breite von 360 Metern, 170 Kilometer Gleise und 550 Weichen. Die Anlage besteht jeweils aus einem Zugbildungssystem in Richtung West–Ost sowie Ost–West.
Zunächst erneuerte die Bahn das aus 41 Richtungsgleisen bestehende System West-Ost. Im Fokus der mit 40,8 Millionen Euro dotierten Arbeiten stand die Automatisierung der Anlage durch den Einbau von Richtungsbremsen und Förderanlagen, mit denen vom Ablaufberg rollende Güterwagen automatisch abgebremst und kuppelreif zusammengestellt werden. Außerdem wurde neue Technik installiert, die eine vollautomatische Steuerung der Weichen, Bremsen, Förderanlagen, Signale und ferngesteuerten Lokomotiven sicherstellt. Durch diese Effizienz steigernden Maßnahmen kann im System West- Ost eine Kapazität von 150 Wagen pro Stunde erreicht werden.
Danach wurden alle 42 Richtungsgleise sowie die Ablaufsteuerung im System Ost-West erneuert. Hinzu kamen die Automatisierung der 42 Richtungsgleisbremsen und der Neubau von drei Förderanlagen inklusive Steuerung. So können der Wartungsaufwand erheblich reduziert und die Verlässlichkeit der Anlage erhöht werden. Insgesamt 65,1 Millionen Euro investierten Bund und Bahn in das System Ost-West. Dadurch wird erreicht, dass auch in Zukunft die Leistungsfähigkeit von 150 Wagen pro Stunde in diesem System gewährleistet wird.