(05.01.2012)
In diesem Jahr (2012) bündelt die Deutsche Bahn ihre größten Baumaßnahmen in 73 Korridoren und erneuert dabei fast 2600 Kilometer Schienen, 1870 Weichen und zwei Millionen Eisenbahnschwellen. Ziel der bereits im fünften Jahr angewendeten Bündelung ist es, verschiedene Bauarbeiten an einem Streckenabschnitt gleichzeitig auszuführen, um so Anzahl und Dauer baubedingter Sperrungen auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei hat die umfassende und rechtzeitige Information der Bahnkunden absolute Priorität. Baubedingte Fahrplanänderungen sind in den Verkaufs- und Informationssystemen enthalten. Mit der Bündelung und einer Berücksichtigung der Baustellen im Fahrplan hat die Deutsche Bahn eine hohe Zuverlässigkeit in der Betriebsführung erreicht. Zusätzliche, baustellenbedingte Verspätungen werden weitgehend vermieden. Für die Kunden bedeutet das eine bessere Planbarkeit und in der Regel keine überraschenden Verspätungen wegen Bauarbeiten.
Auf der Strecke Hamburg–Bremen–Münster modernisiert die Bahn von Mitte Januar bis Mai im Knoten Bremen sowie auf den Strecken von Bremen nach Hamburg und Osnabrück Gleise und Weichen. Dabei werden unter anderem 120 Kilometer Schienen erneuert, fast 100.000 Schwellen und mehr als 60.000 Tonnen Schotter neu eingebaut. An der Bremer Weserbrücke werden 2000 Brückenbalken sowie die Gleise auf der Brücke erneuert. Zudem errichtet die DB insgesamt knapp elf Kilometer Lärmschutzwände entlang der Gleise, insbesondere im Raum Bremen-Oberneuland.
Auswirkungen auf den Zugverkehr:
Die IC-Züge Hamburg–Köln-Stuttgart werden vom 7. Februar bis zum 31. März zwischen Hamburg und Osnabrück umgeleitet und halten nicht in Bremen Hbf. Die Abfahrt- und Ankunftszeiten in Hamburg bleiben weitgehend unverändert. Reisende zwischen Hamburg und Bremen können – wie bisher auch - die IC-Züge von/nach Frankfurt eine Stunde früher/später nutzen.
Von Bremen Richtung Ruhrgebiet und zurück stehen zwischen Bremen und Osnabrück die Züge des Regionalverkehrs mit Umstieg in Osnabrück zur Verfügung.
Vom 1. April bis zum 31. Mai fahren die Züge in Hamburg etwa 10 Minuten früher ab bzw. kommen 10 Minuten später an. Einzelne Züge halten nicht in Bremen Hbf.
Die IC-Züge Hamburg-Bremen-Köln-Frankfurt fahren vom 7. Februar bis zum 31. Mai etwa 10 Minuten früher in Hamburg ab bzw. kommen 10 Minuten später dort an und halten wie bisher in Bremen Hbf.
Vom 7. Februar bis zum 31. Mai halten einige Wochenend-Entlastungszüge an Freitagen und Sonntagen – bis auf wenige Ausnahmen - nicht in Bremen. Vom 14. Januar bis 5 Februar sowie vom 24. bis 26. Februar fallen diese Züge auf ihrem gesamten Laufweg aus.
Für Züge des Nahverkehrs zwischen Hamburg und Bremen gelten ebenfalls abweichende Fahrpläne, die auch in den Auskunftssystemen der DB enthalten sind.
Weitere Baumaßnahmen im Norden:
Hannover–Göttingen
Vom 14. Januar bis 2. Februar erneuert die DB technische Einrichtungen auf der ICE-Strecke Hannover-Göttingen. Die ICE-Züge von und nach Hamburg und Berlin werden teilweise über Kreiensen umgeleitet. Wegen der längeren Fahrzeit fahren die Züge in Hamburg und Berlin jeweils bis zu 30 Minuten früher ab und erreichen die beiden Metropolen jeweils etwa 30 Minuten später. Die Halte der Fernverkehrszüge in Celle, Lüneburg und Uelzen verändern sich dadurch ebenfalls. Südlich von Göttingen bleiben die Fahrpläne unverändert.
Hannover–Magdeburg
Von April bis Anfang Juli ist die Strecke Hannover-Magdeburg abschnittsweise nur eingleisig befahrbar, weil hier fast 40 Kilometer Schienen und 16 Weichen erneuert werden. Deswegen werden die IC-Züge der Linie 55 Köln–Hannover–Leipzig zwischen Hannover und Magdeburg über Wolfsburg (mit Halt) und Stendal (ohne Halt) umgeleitet. Der Halt in Braunschweig entfällt. Die Fahrzeit verlängert sich, und die Züge Richtung Leipzig fahren in Hannover etwa zehn Minuten früher ab und erreichen Hannover in der Gegenrichtung etwa 10 Minuten später.
Hannover–Dortmund
Von Ende Juli bis November werden zwischen Hannover und Dortmund Gleise und Weichen erneuert. Zeitgleich werden Brückenarbeiten durchgeführt. Je nach Bauabschnitt ist die Strecke daher nur eingleisig befahrbar. Für Fern- und Nahverkehrszüge gelten geänderte Fahrpläne, im Fernverkehr verlängern sich die Fahrzeiten um bis zu 10 Minuten. Im Nahverkehr fallen zeitweise Züge ganz oder teilweise aus, bestimmte Bahnhöfe werden in einigen Bauabschnitten nicht oder nur eingeschränkt bedient.
Hannover–Hamburg
Von September bis November ist die Strecke Hamburg-Hannover abschnittsweise eingleisig. Die meisten ICE-Züge werden über Rotenburg (Wümme) umgeleitet und benötigen für die Strecke Hamburg-Hannover etwa 20 Minuten länger. IC-Züge fallen zwischen Hamburg und Hannover aus, dafür halten ICE-Züge in Celle, Uelzen und Lüneburg. Die DB erneuert Gleise und Weichen, erweitert den Lärmschutz und baut weiter am dritten Gleis zwischen Stelle und Lüneburg.
Bahnkunden erhalten bei den DB-Verkaufsstellen, am kostenlosen BahnBau-Telefon (Tel. 0800 599 66 55), im Internet und an den DB-Automaten auch für die Baustellenzeiträume Auskünfte auf der Basis des tatsächlichen Fahrplans. Ebenso aktuell und immer an der richtigen Stelle informiert „Max Maulwurf", der Baustellenbotschafter der DB. Mit Plakaten, Broschüren, Anzeigen und Aushängen (Gesamtauflage 2011: fast 20 Millionen Druckstücke) sind die aktuellen Informationen in den Bahnhöfen, im Zug und in den Tagesmedien präsent.
Aktuelle Baustelleninfos auch im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten und für mobile Geräte wie iPod oder Blackberry sogar unterwegs: bauarbeiten.bahn.de/mobil.
Die Eisenbahninfrastruktur in Deutschland gehört weiter zu den modernsten der Welt. Die DB investiert weiter in die Leistungsfähigkeit. Das ist Voraussetzung für mehr Verkehr auf der Schiene.
2011 hat die DB auf den Hauptstrecken und in den Bahnknoten rund 1.700 Weichen und 3,5 Millionen Tonnen Schotter ausgetauscht sowie fast 3.900 Kilometer Schienen und rund 2,6 Millionen Schwellen erneuert. Insgesamt fließen 2012 wie im Vorjahr rund 4,4 Milliarden Euro in das bestehende Netz.