(28.12.2011)
Die Signale für eine erste Stufe des weiteren zweigleisigen Ausbaus der Eisenbahnstrecke Stendal–Uelzen stehen auf Grün: Eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung haben das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und die Deutsche Bahn jetzt unterzeichnet. Rund 57 Millionen Euro werden Bahn und Bund in den nächsten Jahren in dieses Bauvorhaben investieren. Der Baubeginn ist für Sommer 2012 vorgesehen, im Jahr 2014 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
„Ich freue mich, dass wir noch vor Jahresende dieses wichtige Projekt auf die Schiene bekommen haben. Der Ausbau der Strecke ist eine enorm wichtige Verbesserung für die Anbindung der deutschen Seehäfen", so Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister.
Insgesamt wird die Bahn in den nächsten Monaten zwei Streckenabschnitte auf einer Länge von rund 21 Kilometern mit einem zweiten Gleis ausstatten. Der derzeit bestehende rund dreizehn Kilometer lange zweigleisige Begegnungs- und Überholungsabschnitt zwischen Brunau-Packebusch und Rademin wird in östlicher und westlicher Richtung verlängert. Das betrifft die Streckenabschnitte zwischen Hohenwulsch und Brunau-Packebusch sowie zwischen Rademin und Salzwedel. Das künftige zweite Gleis wird an die vorhandene elektronische Leit- und Sicherungstechnik angeschlossen, entsprechend sind Anpassungen an den bestehenden elektronischen Stellwerken (ESTW) erforderlich. Insgesamt sind 15 Bahnübergänge anzupassen und sechs Weichen neu zu errichten.
„Dieses Projekt ist für die Bahn von besonderer Bedeutung. Zum einen können wir mit Fertigstellung die Kapazität für den Güterverkehr erhöhen und verbessern gleichzeitig den Regionalverkehr", so Oliver Kraft, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG. „Zum anderen ist der Ausbau der Strecke ein wichtiger Baustein unseres Wachstumsprogramms, mit dem wir in den nächsten Jahren die Netzkapazitäten vor allem für den Güterverkehr erhöhen wollen".
Das sogenannte Wachstumsprogramm ist Bestandteil der Investitionsstrategie der DB Netz AG. Kernelement ist der Ausbau von Knoten und Alternativrouten zu stark belasteten Strecken. Dazu gehört auch der Ostkorridor (Hamburg–Uelzen–Magdeburg–Reichenbach–Regensburg–München). Er wird mittelfristig die stark befahrenen westdeutschen Güterverkehrsstrecken aus dennorddeutschen Seehäfen entlasten. Gleichzeitig bildet die Strecke damit auch die Basis für die Güterverkehre in den mitteldeutschen Raum über die geplante Zugbildungsanlage in Halle und weiter in Richtung Osteuropa.