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(13.06.2014)

Die Kölner Verkehrs-Betriebe haben die ersten beiden Fahrzeuge der neuen Stadtbahn-Serie K2400 in den Liniendienst gestellt. In Begleitung von Oberbürgermeister Jürgen Roters verließen die beiden Fahrzeuge am heutigen Freitag die KVB-Hauptwerkstatt in Köln-Weidenpesch. In den nächsten zwei Wochen werden diese Hochflurfahrzeuge als Doppeltraktion vor allem auf der Stadtbahn-Linie 13 eingesetzt.


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Die Fahrzeuge der neuen Serie 2400 entstanden durch einen umfassenden Umbau alter Fahrzeuge der Serie 2100 aus den 1980er Jahren. Die KVB leistet die Sanierung dieser Stadtbahnen, bei der alle Bauteile generalüberholt oder ausgetauscht werden, weitgehend in Eigenarbeit. Für die elektronische Ausrüstung ist das Unternehmen Vossloh Kiepe als Partner eingebunden.

Oberbürgermeister Jürgen Roters gratuliert der KVB zur neuen Fahrzeuggeneration: "Ich bin begeistert, dass die KVB in der Lage ist, mit eigenem Fachverstand hochkomplexe Stadtbahnfahrzeuge umzubauen. Mit dieser Qualitätsarbeit aus Köln werden die Stadtbahnen für weitere Jahrzehnte die Fahrgäste sicher und komfortabel über das Kölner Schienennetz befördern können."

Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: "Das ist ein schöner Tag für die KVB. Wir freuen uns über das Comeback der alten 2100er. Und mit dem Umbau sichern wir Arbeitsplätze und Know-how in unserer Hauptwerkstatt."

Mit dem Programm "Umbau 2100er" werden alle 28 Fahrzeuge der Serie K2100 bis zum Jahr 2017 grundlegend saniert. Die bewährten Stadtbahnen werden nun weitere 25 bis 30 Jahre im Liniendienst eingesetzt. Neu ist nicht nur die Seriennummer K2400, vielmehr werden mit dem Umbau auch verschiedene Fahrzeugelemente verändert: Der Fahrgastraum erhält mehr Platz für Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühle etc. Der Fahrerarbeitsplatz wird ergonomischer gestaltet und in der Bedienbarkeit den anderen Stadtbahn-Serien angepasst. Die Fahrzeuge bekommen eine Klimatisierung und sind vollständig barrierefrei zugänglich.

Jürgen Fenske: "Damit erhalten unsere Fahrgäste einen echten Mehrwert."

Nach fast 30 Betriebsjahren ? die Fahrzeuge der Serie K2100 wurden zwischen 1984 und 1985 gebaut ? stand eine Neubeschaffung für die Serie an. Mit einem umfangreichen Vergleich der Alternativen Sanierung und Neubeschaffung entschied sich die KVB 2008 für den Weg der Sanierung. Hierbei war von entscheidender Bedeutung, dass sich die Qualität der alten Fahrzeuge, vor allem des Stahls der Wagenkästen, als ausgesprochen gut erwiesen hatte. Des Weiteren verfügen die Mitarbeiter der KVB-Hauptwerkstatt über die für eine Fahrzeugsanierung notwendige Qualifikation. Der wirtschaftliche Vergleich zwischen Sanierung und Neubeschaffung hat letztendlich zur Entscheidung für das Umbauprogramm geführt: Beim Umbau kostet ein Fahrzeug etwa 1,7 Millionen Euro. Der Erwerb eines neuen, vergleichbaren Fahrzeuges würde etwa 3,2 Millionen Euro kosten. Die Stadt fördert die Investition der KVB mit bis zu 1,3 Millionen Euro je Fahrzeug.

Jürgen Roters: "Dieser wirtschaftliche Weg der Investition spart der KVB und der Stadt Köln als Fördergeber etwa 42 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund der sehr begrenzten Haushaltsmittel der öffentlichen Hand gewinnt das intelligente Umbauprogramm der KVB eine noch größere Bedeutung."

Übersicht: Das Programm "Umbau 2100er"

Folgende Teilaufgaben beinhaltet das Programm "Umbau 2100er" im Wesentlichen für alle 28 Stadtbahn-Fahrzeuge der Serie 2100:

Klimaanlage
Der Projektpartner Vossloh-Kiepe hat im Auftrag der KVB die bisher flachste Klima-anlage entwickelt, die es für Schienenfahrzeuge gibt. Die nur 25 Zentimeter hohen Module passen problemlos auf das Dach der Fahrzeuge und diese dann unter allen Brücken hindurch. Fahrerkabine und Fahrgastraum erhalten somit eine Klimatisierung. Bisher gab es diese in den 2100ern nicht. 

Fahrgestell
Die Drehgestelle von Siemens / Düwag erwiesen sich in intensiven Tests als so stabil, dass eine Grundüberholung ausreicht. Die Anbauteile und Leitungen werden erneuert, die Bremsen durch KVB-Mitarbeiter überholt. Im Rahmen einer gründlichen Revision werden die Gestelle auf Risse untersucht, die Getriebe überholt und die Achsen ausgetauscht.

Türen
Das bisher verwendete Türsystem wird beibehalten, aber komplett überarbeitet. In Zusammenarbeit zwischen der KVB und der Fa. IFE wurden alle Schwachpunkte analysiert, entsprechend verbessert und die Türen auf modernen Standard angehoben.

Ölfreier Kompressor
Auch die Konstruktion der Druckluft-Kompressoren wurde anhand der Erfahrungen in den neuen Stadtbahnserien ausgerichtet. In den 2400er-Fahrzeugen wird der Kompressor ohne Öl auskommen und somit den Zielen des Umweltschutzes wesentlich gerechter werden. Sondermüll wird hierdurch vermieden.

Fahrgastraum
Der Fahrgastraum wird in seiner Aufteilung verändert. In der Wagenmitte entstehen großzügigere, breitere Durchgänge und mehr Stehplätze bzw. Stellplätze für Kinderwagen, Fahrräder etc. Hierfür entfällt in jedem Wagen eine der bisher zwei Fahrerkabinen, da die Bahnen stets in Doppeltraktion gefahren werden und deshalb nicht zwei Fahrerkabinen je Fahrzeug benötigt werden. 

Trittstufen
Die Trittstufen werden ? nach Absprache mit Behindertenverbänden ? mit einer Neigung versehen, so dass zukünftig Rollstuhlfahrer leichter in das Fahrzeug gelangen. Bisher war die Konstruktion der Trittstufen häufig eine Barriere für Menschen in Rollstühlen, aber auch eine große Hürde für andere Kunden mit Kinderwagen, Rollator und ähnlichem. 

Wagenkasten
Der robuste Wagenkasten bleibt grundsätzlich so erhalten. Sie erhalten nach Entkernung und Sandstrahlung zusätzliche Verstärkungen, die den zunehmenden Gewichtsbelastungen Rechnung tragen.

Fahrerkabine
Die Antriebssteuerung bleibt im Wesentlichen so erhalten, wie sie auch in den 2100ern konstruiert war. Erneuert werden die Kabel, die nach neuen Normen verlegt werden. Der Fahrerarbeitsplatz wird in den 2400ern genauso angelegt, wie in den Bahnen der jüngeren Baureihen. Dies dient dem Ziel, den Fahrern eine gleiche Arbeitsumgebung zu geben, auch wenn sie zwischen verschiedenen Serientypen wechseln.

 

 

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