(29.12.2012)
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres 40 Jahre S-Bahn München erstrahlen alle 238 elektrischen S-Bahn-Fahrzeuge in einem frischen Glanz. Eine neuartige Oberflächenlackierung sorgt nicht nur für leuchtende Farben. Sie stellt auch einen wirksamen Schutz gegen Graffiti dar. Die mit Sprühfarben aufgetragenen Schmierereien lassen sich zukünftig leichter und umweltfreundlicher entfernen.
In der Vergangenheit war zum Entfernen von Graffiti in der Regel ein Einsatz von aggressiven Chemikalien notwendig. Sie griffen aber auch die Farblackierung der Fahrzeuge an, was mit der Zeit zu blassen und glanzlosen Oberflächen führte. Durch die neue Schutzlackierung können die Graffiti häufiger mit üblichen Reinigern und Waschverfahren entfernt werden, welche die Farblackierung nicht in Mitleidenschaft ziehen. Auch biologisch abbaubare Mittel und Waschverfahren können eingesetzt werden, um die Sprühfarbe zu entfernen. Davon profitiert die Umwelt.
Von den 238 Fahrzeugen der S-Bahn München vom Typ ET 423 erhielten im Rahmen eines Pilotversuches bereits im Jahr 2008 45 Fahrzeuge die neue Schutzlackierung. Weil sich der Schutzlack im Praxistest bewährte, wurden von März bis Dezember 2012 auch die übrigen 193 S-Bahnen neu lackiert. Dabei waren verschiedene Arbeitsschritte notwendig. Zunächst wurden eventuell vorhandene Korrosionsschäden ausgebessert und die alten Farben per Hand entfernt. Danach wurden die neue Farblackierung und darüber die Schutzlackierung aufgetragen.
Die Ausbesserung kleinerer Lackschäden erfolgte im Rahmen der Fahrzeug-instandhaltung allein auf Rechnung der Bahn. An den Gesamtinvestitionen von gut zwei Millionen Euro beteiligte sich die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit über 450.000 Euro. Die Fahrgäste profitieren neben dem verbesserten optischen Erscheinungsbild auch davon, dass die Fahrzeuge nach einer Graffiti-Entfernung schneller wieder für den Personentransport zur Verfügung stehen.