Newsletter

Werbung

Beliebte Beiträge

Werbung

Regionalisierungsmittel

Laut Grundgesetz steht den Ländern Geld aus dem Steueraufkommen des Bundes zu, damit diese den öffentlichen Personennahverkehr organisieren und finanzieren können. Die Länder und die mit der Umsetzung beauftragten Aufgabenträgerverbünde bestellen mit diesen Regionalisierungsmitteln die Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und finanzieren zudem teilweise Infrastrukturprojekte im Schienenverkehr sowie Schienenfahrzeuge. Die jährliche Dynamisierung der Regionalisierungsmittel ist notwendig, um den Kostenentwicklungen, insbesondere bei den steigenden Infrastrukturkosten (Trassen- und Stationskosten) Rechnung zu tragen.

Für die Neufassung des Gesetzes wurde im März 2015 der Vermittlungsausschuss angerufen, da Bundestag und Bundesrat bislang kein gemeinsames Gesetz auf den Weg bringen konnten. Bis ein neues Gesetz in Kraft tritt, zahlt der Bund die Regionalisierungsmittel nur unter Vorbehalt an die Länder aus. Für das Jahr 2015 beschloss das Bundeskabinett die Fortschreibung der Regionalisierungsmittel aus dem Jahr 2014 in Höhe von 7,3 Milliarden Euro ohne Dynamisierung. Dabei erhalten das Land Berlin mit anteilig 398,5 Millionen Euro und das Land Brandenburg 416,8 Millionen Euro in diesem Jahr trotz deutlich gestiegener Infrastrukturkosten keine Mittelhöhung.

Die Regionalisierungsmittel sind eine unverzichtbare Säule zur Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). Die horizontale Verteilung der Regionalisierungsmittel auf die Bundesländer basiert auf den Zugkilometern im SPNV im Fahrplanjahr 1993/94 und ist seit Inkrafttreten des Regionalisierungsgesetzes im Jahr 1996 nahezu unverändert.

Der am 28.11. 2014 einstimmig beschlossene Gesetzentwurf des Bundesrates ist auf 15 Jahre angelegt und sieht eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel von derzeit 7,3 Mrd. Euro auf rund 8,5 Mrd. Euro pro Jahr vor. Dies würde im Nachhinein die bisherigen, nicht kompensierten Preissteigerungen abgelten. Zudem müssten künftige Kostensteigerungen durch eine Dynamisierungsrate von bis zu 2 Prozent abgedeckt und darüber hinaus gehende Preissteigerungen bei der Infrastruktur durch den Bund übernommen werden.

Demgegenüber hat der Bund einen Gesetzentwurf ins Verfahren gebracht, der lediglich für 2015 noch einmal eine Erhöhung von 1,5 Prozent vorsieht. Wie damit der Schienenpersonennahverkehr durch die Länder zukunftsfest finanziert werden soll, bleibt jedoch unklar. Da das Gesetz zustimmungspflichtig ist provoziert der Bund mit seinem Gegenentwurf ein Vermittlungsverfahren.
Neben den Regionalisierungsmitteln ist auch die Zukunft weiterer wesentlicher ÖPNV-Finanzierungssäulen gefährdet: Die Entflechtungsmittel (ca.1,3 Mrd. Euro) und die Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (ca. 333 Mio. Euro), die seit Jahrzehnten erfolgreich für die Verbesserung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur eingesetzt werden, enden im Jahr 2019, dringend notwendige Anschlussregelungen sind vielfach versprochen, bisher aber nicht in Sicht.

Schon heute sind diese Mittel durch bereits angemeldete Projekte der Verkehrsunternehmen um das Mehrfache überzeichnet. Die kommunalen Verkehrsunternehmen haben deshalb bereits zahlreiche aktuelle Projekte zum Aus- und Neubau sowie zur Erneuerung ihrer Haltestellen, Fahrzeuge und technischen Anlagen auf Eis gelegt. Die unentschiedene Finanzierung führt bereits zum Sanierungs- und Modernisierungsstau.

  • Dulig: ÖPNV in Sachsen steht vor Veränderungen

    Sachsen drohen bis 2030 massive Einschnitte in die bestehenden ÖPNV-Leistungen. Hintergrund ist die Neuverteilung der Regionalisierungsmittel - durch die Sachsen bis 2030 rund 1 Milliarde Euro weniger vom Bund erhalten könnte. "Unser Interesse ist es, auch in Zukunft einen attraktiven ÖPNV zu gewährleisten", so Verkehrsminister Martin Dulig. Um eine Gesamtstrategie für einen leistungsfähigen, kundenorientierten und wirtschaftlichen ÖPNV zu entwickeln, wurde im letzten Jahr die ÖPNV-Strategiekommission gebildet. Neben allen relevanten Akteuren des ÖPNV, insbesondere der Zweckverbände, wurden explizit alle im Landtag vertretenen Parteien in die Kommission berufen. In dieser Woche haben sich nun die erforderlichen Arbeitsgruppen gebildet und ihre Arbeit aufgenommen. Hier sollen die Anliegen wie z.B. Tarife, Infrastruktur, Finanzierung und Angebotsentwicklung umfassend bearbeitet werden. Als komplettes Gremium wird die ÖPNV-Strategiekommission im Jahr 2016 sechsmal zusammentreffen.

  • MVI: Bundesratsbeschluss für höhere Regionalisierungsmittel

    Die zwischen Bund und Ländern am 24. September 2015 erreichte Verständigung über die Anhebung der Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wurde am Freitag, 16. Oktober formal vom Bundesrat beschlossen, nachdem der Bund bereits am Vortag die Einigung in Form des neuen Regionalisierungsgesetzes vorgelegt hatte. Damit ist die Erhöhung der Mittel im Jahr 2016 auf 8 Mrd. Euro sowie die jährliche Erhöhung um 1,8 Prozent vom Jahr 2017 an unter Dach und Fach. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit diesem Gesetz als Grundlage können wir nun wieder langfristig planen und unserer Aufgabe als Besteller des Schienenpersonennahverkehrs nachkommen.“

  • BAG-SPNV: Vermittlungsausschuss soll Revision der Regionalisierungsmittel vorantreiben

    Nachdem der Bund mit seinem unzureichenden Gesetzentwurf zur Revision der Regionalisierungsmittel bei den Ländern gescheitert war, ist gestern der Vermittlungsausschuss erstmalig in dieser Legislaturperiode zusammengetreten.

  • Pegel: Nicht verausgabte Regiomittel kommen SPNV wieder zugute

    Zum Beitrag „Land spart Millionen im Bahnverkehr“ in der Ausgabe der SVZ vom 22. Juni 2015 teilt Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel mit: „Es ist mitnichten so, dass das Infrastrukturministerium, wie in dem Beitrag angedeutet, nicht verwendete Gelder für den Schienenpersonennahverkehr zur Sanierung des Landeshaushalts zu verwenden versucht.

  • VBB: Resolution zur Zukunft der Regionalisierungsmittel

    Der Aufsichtsrat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH sorgt sich um die Zukunft des Öffentlichen Nahverkehrs in Berlin und Brandenburg. In einer Resolution ruft der VBB-Aufsichtsrat Bundestagsabgeordnete und die Bundesregierung auf, sich für eine zügige gesetzliche Regelung zur angemessenen Mittelausstattung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) einzusetzen. Die Höhe und Verteilung der Mittel sind im Regionalisierungsgesetz geregelt, das bereits Ende 2014 ausgelaufen ist und noch immer verhandelt wird.

  • Regionalisierungsmittel: VDV unterstützt die Länder in ihrem Vorhaben

    Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unterstützt die Länder in ihrem Vorhaben, den Vermittlungsausschuss anzurufen, um endlich Klarheit über die zukünftige Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) aus den Regionalisierungsmitteln zu schaffen: „Es kann nicht sein, dass die Zukunft des SPNV wegen taktischer Manöver der Bundesregierung in den Bund-Länder-Finanzverhandlungen aufs Spiel gesetzt wird. Die Regionalisierungsmittel sind keine Verhandlungsmasse, sondern dringend notwendig für die Finanzierung des deutschen Nahverkehrs. Die Anrufung des Vermittlungsausschusses ist der konsequente und notwendige Schritt, den die Länder jetzt gehen müssen. Über die Höhe der Mittel darf nicht erst in den Bund-Länder-Finanzverhandlungen entschieden werden“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.

  • Al-Wazir: "Bund steuert uns in den Verkehrskollaps"

    „Der Bund steuert unser Land in den Verkehrskollaps. Dafür haben ihm die Länder heute 16 rote Kellen gezeigt. Das sollte für die Bundesregierung ein Signal sein.“ Mit diesen Worten kommentierte Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Freitag das Scheitern des Gesetzentwurfs der Bundesregierung zur Finanzierung des regionalen Schienenverkehrs im Bundesrat. „Das Angebot des Bundes ist für die Länder geradezu eine Provokation. Die einstimmige Anrufung des Vermittlungsausschusses war die angemessene Antwort.“

  • Minister Lies: „Wir brauchen endlich die ausreichende Finanzierung für den Nahverkehr"

    Niedersachsen fordert gemeinsam mit allen weiteren Ländern den Bund auf, zügig eine verlässliche und auskömmliche Finanzausstattung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) zu schaffen. Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies hat mit seinen Kollegen aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein stellvertretend für alle Länder auf einer heutigen Pressekonferenz am Rande der Bundesratssitzung in Berlin eine rasche Entscheidung zu einer deutlichen Anhebung der so genannten Regionalisierungsmittel angemahnt – dies auch gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi, die auf der Pressekonferenz ebenfalls vertreten war. Aus Regionalisierungsmitteln finanzieren die Länder seit der Bahnreform 1996 den Schienenpersonennahverkehr.

  • BAG-SPNV: Regionalisierungsmittel sind nicht ausreichend

    „Die pauschalen und falschen Behauptungen des BdS haben uns überrascht – gerade weil der BdS sonst besser recherchiert“, sagte Dr. Thomas Geyer, Präsident der BAG-SPNV.

    Sowohl die Länder als auch der Bund haben in ihren Gutachten belegt, dass die aktuell vorhandenen Mittel im Umfang von 7,3 Mrd. € bei weitem nicht ausreichen, um den SPNV im heutigen Umfang auch künftig durchführen zu können.

Beliebte Beiträge

©2015 Werkstattatlas.info CH-8037 Zürich
Impressum Kontakt

Premium Partner

Partnerseiten

Facebook Fanseite